Zwischen 1726 und 1736 wurden im Bereich der Einmündung der Dörpe in die Wupper die Burghoffshämmer von Johannes Heyer und Johann Peter Burghoff errichtet. Die Burghoffshämmer bestanden aus sechs Hammergebäuden, die acht Hämmer beherbergten. Diese lagen auf der rechten Wupperseite und wurden über eine Holzbrücke von der Straße Kräwinklerbrücke - Dürhagen erschlossen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in den Hämmern Ruddel-, Zement-, Spiegel- oder Holzkohlenstahl zu Raffinierstahl verfeinert. Zwischen 1770 und 1807 war Peter Johannes Flender Eigentümer von zwei der Burghoffshämmer, außerdem gehörten ihm Hämmer in Kräwinklerbrücke, an der Bever und auf dem Wiebach. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wechselten sowohl die Eigentümer als auch die Nutzungen der Hämmer sehr oft.
Vier der sechs Hammergebäude gingen ab 1866 nach und nach in den Besitz August Ennepers über, der seine Firma „August Enneper Söhne“ immer weiter modernisierte und ausbaute. Insgesamt 35-40 Beschäftigte produzierten in dem Stahlwerk laut Schaffus (1985) Werkzeuggussstahl für alle Zwecke, Schnellarbeitsstähle für Dreh- und Hobelstähle, Fräserscheiben, Schmiedestücke für Maschinen- und Schiffsbau sowie Stahl auf Eisen für Schnitte, Stanzen, Schlittschuhläufe und Messer. 1939 wurde das in unmittelbarer Nachbarschaft liegende „Stanzwerk Hermann Huckenbeck“ dazugekauft. Im Jahr 1969 wurde die Produktion der Firma August Enneper und Söhne beendet, die Gebäude fielen dem Bau der Wuppertalsperre in den 1980er Jahren zum Opfer.
Einer der Burghofshämmer wurde im Jahr 1888 von August Kemper, August Jansen und Isaak Halbach betrieben, ab 1904 wurden in ihm unter dem Firmennamen August Jansen Stahlrohlinge zur Weiterverarbeitung in Remscheid und Solingen hergestellt. Im Stahlhammerwerk August Jansen waren nach dem Zweiten Weltkrieg 35-40 Personen beschäftigt; insgesamt wurden monatlich etwa 200 Tonnen Rohstahl hergestellt. Die Produktion endete am 01.11.1970 am Standort Dörpe und wurde in das neu gebaute Stahlwerk nach Lüttringhausen im Industriegebiet Großhülsberg verlegt. Ein weiterer Burghofshammer befand sich direkt neben der Firma Jansen und wurde 1888 von Eduard Grimm und dessen Sohn betrieben, der die Firma später unter seinem Namen „Stahlwerk Heinrich Grimm“ weiterführte. Hergestellt wurde unter anderem Damaszenerstahl zur Produktion von Schmuckwaffen. In den 1930er Jahren war die Firma, die zwischen 1-5 Mitarbeiter beschäftigte, eine der letzten, die Damaszenerstahl erzeugte. 1971 brannten die Firmengebäude ab; die Produktion wurde jedoch schon früher eingestellt.
Ebenfalls aus einem der Burghofshämmer ging die „Hammerfabrik Friedrich Bernshausen“ hervor, in der von 1-2 Mitarbeitern Hämmer bis in die Mitte der 1920er Jahre produziert wurden. Später ging sie in die Firma August Enneper Söhne über.
Kurz hinter Hammersteinsöge zweigte der gemeinsam genutzte und 3-6 Meter breite Obergraben von der Wupper ab. Über jeweils eigene Abläufe wurde jede Firma mit Wasser versorgt.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Literatur
Dominick, Peter (2000)
Chronik der Tuchfabrik der Gebrüder Schnabel (unveröffentlichtes Manuskript). o. O.
Schaffus, Ingo (1985)
Als die Hämmer verstummten. Der Strukturwandel in der Hückeswagener Industrie im 19. Jahrhundert. In: Heimatjahrbuch für den Oberbergischen Kreis, S. 49, o. O.
Schaffus, Ingo (1985)
Das Industriegebiet Kräwinklerbrücke. In: Leiw Heukeshoven 24, S. 29-42. o. O.
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