Die „Alte Volksschule“ in Neuenherweg Neuenherweg ist seit 1806, angefangen mit einem Raum des Hofes „auf'm Heidt“, Schulstandort. Nach einem Brand auf dem Hof fand der Unterricht in einem Zimmer des Hofes der Familie Walder in Vormwald statt. Im Jahr 1816 verkaufte die Gutsbesitzerin Catharina Buscher (Witwe Wilhelm Buscher) dem Schulvorstand einen Morgen Ackerland, auf dem nun ein neues Schulgebäude für die Kinder der Herdingsfelder Honschaft in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Die Herdingsfelder Honschaft umfasste die Ortschaften Kretze, Karrenstein, Mittelhombrechen, Oberhombrechen, Wiebach, Mitberg, Kormannshausen, Vormwald, Heidt, Neuenherweg, Herweg, Altenherweg, Niederbeck, Mittelbeck, Oberbeck, Marke, Pleuse, Fockenhausen, Scheuer, Brechen, Oberdahlhausen, Niederdahlhausen, Heinhausen, Zipshausen, Eckenhausen, Funkenhausen, Linde, Girkenhausen, Siepersbever, Stoote sowie Lichteneichen. 1817 bezog der Lehrer seine Wohnung und der Unterricht begann.
Etwa 70 Jahre später, 1886, wurde der Schulbau um das Doppelte erweitert. Bis dahin waren im Vergleich dazu nur kleinere An- und Umbauten vorgenommen worden. Helmut Holte beschreibt in seinem Aufsatz zur Herweger Schule die Aufteilung der Räume: „Durch die zweiflügelige Haustür betrat man den geräumigen Hausflur, den allgemeinen, zentralen Raum des Hauses. Nach links ging man in die Schulstube, nach rechts in die Wohnstube der Lehrerfamilie, dahinter lag nach der Hofseite die Schlafstube. Geradeaus durch den Flur ging man in die Küche mit Wendeltreppe ins Obergeschoss, wo eine zweite Schlafkammer war. Die Tür zur Kellertreppe lag im Flur rechts von der Küchentür. Der Keller hatte zwei große kühle Räume mit mächtigen Wänden“.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Schülerzahl dermaßen an, dass der Bau eines größeren Schulgebäudes in der Nähe notwendig wurde. So zogen die Schüler im August 1922 in den neuen Schulbau Neuenherweg 13. Von 1965 bis 1971 fand das alte Gebäude als Stätte des Stukkateur-Meisterbetriebs von Karl-Heinz Reich Verwendung, ab 1972 jedoch wurden die Räumlichkeiten als Wohnungen genutzt.
Das Objekt Alte Volksschule Herweg ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Hückeswagen, laufende Nr. 146; LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 10572).
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2007)
Kurzbeschreibung des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland Neuenherweg 9, Wohnhaus (ehem. Volksschule) Erbaut 1817, erweitert 1886. Eingeschossiges Fachwerkgebäude mit Krüppelwalmdach traufständig, Eingang zur Straße mit originalem Türblatt, Oberlicht und Gebälkstück. Veränderung von zwei Fenstern zur Straßenseite hin. Rückwärtig massiver Anbau aus neuester Zeit. Von 1817 bis 1922 war im Gebäude die Schule des Schulbezirkes Herweg untergebracht.
(Dimitrij Davydov und Denis Kretzschmar, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Überprüfung des Unterschutzstellungstextes vor Ort 2008)
Das Dortkampf-Denkmal Das Dortkampf-Denkmal steht vor der alten Schule zu Herweg und wurde am 06.11.1892 zu Ehren des Lehrers Heinrich Wilhelm Dortkampf feierlich enthüllt.
Die Inschrift des 3,2 Meter hohen und aus Trierer Sandstein gefertigten Denkmals lautet: Er war ein Lehrer / das Andenken des Gerechten bleibet Segen / gewidmet von seinen dankbaren Schülern.
Die Idee, dem Lehrer Dortkampf, der an der Schule Herweg in den Jahren 1843 bis 1862 unterrichtete, ein Denkmal zu setzen, hatten seine ehemaligen Schüler Karl Kipper, Julius Buscher Eduard Wirth, Cornelius Wüster, Richard und Robert Lambeck. Das nötige Geld wurde durch Sammlungen, aber auch durch ein Gesangskonzert in der Gaststätte von Ernst Buscher sowie durch den Verkauf der Dortkampf-Biografie eingenommen. Ursprünglich war das Denkmal von einem kleinen Eisenzaun umgeben.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2006)
Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland Neuenherweg 9 Denkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 10571) Vor dem Gebäude und neben der ehemaligen Volksschule Denkmal von 1892 zu Ehren des Lehrers Dortkampf. Ende 19. Jahrhundert; Sandstein, gestufter Sockel mit Inschrift, darüber Obelisk. Inschrift: H. W. Dörtkampf * 6.3.1813 + 15.10.1862 wirkte an dieser Schule von 1843 bis 1862
(Dimitrij Davydov und Denis Kretzschmar, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Überarbeitung des Unterschutzstellungstextes vor Ort 2008)
Literatur
Holte, Helmut (1972)
Schule Herweg in Hückeswagen. Die Geschichte einer Landschule. In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land 22, S. 74-87. o. O.
Krumm, Hella (2000)
Das Dortkampf-Denkmal in Herweg. In: Leiw Heukeshoven 39, S. 59. o. O.
Wörsdörfer, Willi (1984)
Zur Entwicklung des ländlichen Schulwesens in Hückeswagen nach der Schulreform von 1812. In: 900 Jahre Hückeswagen, S. 104-106. o. O.
Alte Volksschule und Dortkampf-Denkmal in Neuenherweg
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