Die Honnschaft Hinsbeck bestand aus mehreren Einzelhöfen, die verstreut in der Gemarkung lagen; sie bildeten somit eine Streusiedlung und kein kompaktes Dorf. Die Grenzen waren im Westen die Ruhr, im Norden und Osten Byfang und im Süden Vossnacken und Dilldorf. Die Ursprünge des Dorfes liegen im frühen Mittelalter, im 9. Jahrhundert. Bei seinen Höfen handelte es sich ursprünglich wahrscheinlich um sächsische Gründungen, die der Abtei Werden unterstellt waren. Sie waren Kurmud-* und Behandigungsgüter und zahlten Abgaben an den Schultenhof zu Hinsbeck und an den Sadelhof bzw. Oberhof Viehausen der Abtei Werden.
Für die Herkunft des Namens Hinsbeck gibt es zweierlei Deutungen. Die eine verweist auf das althochdeutsche Wort „Hengistbeeke“ für Pferdebach. Demnach sollen Wildpferde an den Ufern des Deilbaches gelebt haben. Die andere Deutung bezieht sich auf das Grundeigentum des Klosters Werden im heutigen Heisingen und Kupferdreh. So gab es beiderseits der Ruhr die Bezeichnung „Hesinge“. Zur Unterscheidung wurde daher der Name „Hesinge – Beke“ für das östliche Ruhrufer gebräuchlich, weil hier der Deilbach (Beke als alte Bezeichnung für Bach) in die Ruhr mündete.
* Kurmud (auch Kurmoet, Churmudt, Churmundt, Todfall oder Besthaupt) bezeichnet eine Abgabe eines Abhängigen, die beim Tod in Form des besten Stück Viehs (Pferd, Rind) an den Grundherrn zu leisten war. (Vgl. Lexikon des Mittelalters, Bd. 1, Sp. 2071-2072)
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2010)
Literatur
Busch, Johann Rainer / Bürgerschaft Kupferdreh (Hrsg.) (2008)
Kupferdreh und seine Geschichte als Teil der Ruhr.2010 Kulturhauptstadt Europas. S. 17/18, Essen.
Imme, Theodor / Historischer Verein für Stadt und Stift Essen (Hrsg.) (1905)
Die Ortsnamen des Kreises Essen und der angrenzenden Gebiete. (Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 27.) S. 26, Essen.
(1987)
Kupferdreh in 9 Jahrzehnten. Festschrift zum 90jährigen Jubiläum. S. 90, Essen.
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