Bei den großen zusammenhängenden Waldgebieten an den Hängen des Deilbachtals handelt es sich um historische Waldstandorte. Aus dem Kartenvergleich geht hervor, dass die heutigen Waldflächen den Kern ihrer Ausdehnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts bilden, beziehungsweise stimmen die heutigen Waldgrenzen mit jenen zu großen Teilen überein. Gekennzeichnet ist der Eichen-Buchen-Laubwald durch Stechpalmen im Unterwuchs sowie einen dominierenden Altbaumbestand. Die Wälder gehörten bis ins 19. Jahrhundert den Markgenossenschaften oder den anliegenden Höfen. Sie wurden vielfältig genutzt.
Nach Lethmate (1985) wurden ein bedeutender Teil der Buchenalthölzer, vornehmlich auf den Härtlingsrücken und Steilhängen, als Niederwald bewirtschaftet und wuchs nach Aufgabe dieser Wirtschaftsform zum Hochwald durch. Zum Beispiel am nördlichen Hang des Deilbachtals, oberhalb des Kupferhammers, befindet sich ein durchgewachsener Niederwaldbestand. Die Holzernte diente einerseits der Brennholzversorgung, andererseits der Holzkohlenproduktion. Bis zur Verfügbarkeit von Schmiedekoks war die Holzkohle für das Betreiben der Hämmer im Deilbachtal unabdingbar. An mehreren Standorten am nördlichen Talhang wurden Holzkohlereste gefunden, die auf ehemalige Meilerplätze schließen lassen.
Der Bergbau veränderte den Landschaftshaushalt nachhaltig und seine Spuren sind in diesem Bereich an vielen Stellen erkennbar. Zum Beispiel verursachte er eine Absenkung des Grundwasserspiegels. In der Folge versiegten viele Wasserläufe. Sie führen heute oft nur noch temporär Wasser und werden daher auch als Trockentäler bezeichnet. Weiterhin ist der Untergrund durchzogen von einem Hohlraumsystem aus Stollen und Schächten. Insbesondere die im Zuge des Stollenbergbaus angelegten Gänge liegen oft oberflächennah und sind einsturzgefährdet. Das geringmächtige Deckgebirge bricht ein und an der Erdoberfläche entstehen Bodensenken, die sogenannten Tagesbrüche. Sie können jederzeit erfolgen und auch durch geringe Belastungen, wie das Betreten einer labilen Erdschicht durch Menschen, ausgelöst werden. In diesen Bereichen werden Spaziergänger durch Gefahrenschilder darauf hingewiesen, die Wege aus Sicherheitsgründen nicht zu verlassen.
(Kathrin Lipfert, LVR-Fachbreich Umwelt, 2010)
Literatur
Lethmate, Egbert (1985)
Landschaftspflegerischer Beitrag zur Museumslandschaft Deilbachtal (Diplomarbeit). S. 17, 103, 107, 109, S. 161, Essen.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.