Nach der Säkularisierung ging „Hohenbusch“ in Privatbesitz über. Das gut erhaltene landschaftswirksame Gebäude, Hof- und Parkanlage sowie der Grundbesitz erwirbt die Stadt Erkelenz in den Jahren 1983-1986. Zentraler Bereich von „Hohenbusch“ ist das restaurierte Herrenhaus, ein über 38 Meter langer, zweigeschossiger Bau, das im Kern noch aus dem 16. Jahrhundert datiert. Weiterhin bestehen noch verschiedene Wirtschaftsgebäude, die Zehntscheune aus dem Jahre 1720 sowie Park- und Gartenanlagen. Das Kloster spielte in den fünf Jahrhunderten bis zu seiner Auflösung eine immense kulturelle Rolle, die sich auch auf die umgebende Kulturlandschaft der Börde um Erkelenz ausgewirkt hat. Dieser Bedeutung folgend ist „Hohenbusch“ heute ein prädestinierter Veranstaltungsort vieler kultureller und gesellschaftlicher Ereignisse.
Der Wegberger Raum ist geprägt durch den Oberlauf der Schwalm. Diese Niederungslandschaft ist charakteristisch für den Niederrhein. Die Aue trägt heute Bruchwälder, Gehölze, Baumreihen, Einzelbäume (Kopfweiden) und Feuchtwiesen. Zahlreiche gut erhaltene mittelalterliche Burganlagen prägen das ländliche Siedlungsbild der Region im Spannungsfeld zwischen den Herrschaften Jülich und Geldern. Rund 20 hochmittelalterliche Burganlagen vom Typ Motte sind im Kreis Heinsberg bis heute und ohne Überprägung durch Anlagen späterer Zeit erhalten geblieben. Diese werden nur teilweise denkmalverträglich genutzt. Sie stellen einen markanten und obertägig sichtbaren Teil der rheinischen Bodendenkmäler dar (z.B. der Aldeberg bei Wegberg-Arsbeck) und sollten besonders geschützt werden. Das Ziel muss die dauerhafte denkmalverträgliche Nutzung sein, an die eine touristische Erschließung im Rahmen eines Nutzungskonzeptes angeschlossen werden sollte. Zwischen Dahlheim-Rödgen und Merbeck verläuft quer über einen Geländerücken eine mittelalterliche Landwehr. Sie gehört zu den seltenen Binnenlandwehren des Herzogtums Jülich.
Die schwer zugänglichen Auen waren auch geeignete Standorte für spätmittelalterliche Wasserburgen und befestigte Häuser.
Zwischen Wegberg und der Maas waren im 19. Jahrhundert an der Schwalm 21 Wassermühlen in Betrieb, von denen die Meisten bereits im Mittelalter erwähnt wurden. Diese Mühlen standen auch in Zusammenhang mit dem Flachsanbau, der bis ca. 1900 großflächig betrieben wurde. Hieran erinnern ebenfalls die überlieferten Flachsrösten.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Bewahrung der historischen Struktur und Substanz;
- Erhaltende Stadtentwicklung;
- Stärkung der historischen Wahrnehmung im Zusammenhang mit der Klosterlandschaft Hohenbusch;
- Erhalt der Feuchtböden als Bodenarchiv;
- Extensive Bodennutzung.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)