Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Untere Wurm (KLB 24.01)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Gemeinde(n): Geilenkirchen, Heinsberg, Herzogenrath, Hückelhoven, Kerkrade, Landgraaf, Übach-Palenberg
Provinz(en): Limburg
Kreis(e): Heinsberg, Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 34,44″ N: 6° 07′ 10,42″ O 50,95957°N: 6,11956°O
Koordinate UTM 32.297.722,61 m: 5.649.279,29 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.508.444,11 m: 5.647.155,06 m
Die „Untere Wurm“ ist hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen.

An den Flüssen und Bächen im Kreis Heinsberg, seit jeher Grenzland, findet sich eine ungewöhnliche Vielzahl von Burgen, Herrensitzen, Mühlen und Gutshöfen sowie zugehörigen kleinen und größeren Siedlungen. Eine besonders anschauliche Verdichtung dieser auch landschaftlich sehr reizvollen Strukturen stellt das Wurmtal zwischen Rimburg und Randerath dar, u. a. mit den Burgen bzw. Schlössern Rimburg, Zweibrüggen, Geilenkirchen, Trips, Leerodt und Randerath, die z. T. zu den baugeschichtlich bedeutendsten Zeugnissen ihrer Art im Rheinland zählen (z.B. das dreiteilige spätmittelalterliche Wasserschloss Trips) oder einzigartige historische Kontinuitäten aufweisen (Schloss Rimburg mit vermutetem Römerkastell).

Nördlich von Schloss Rimburg fanden in den Jahren 1926 und 1927 am Ostufer der Wurm Ausgrabungen in Teilflächen einer römischen Siedlung statt. Die Grabungsfunde belegen eine Nutzungszeit ab der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts bis in die Spätantike. Neben Teilbereichen der Bebauung des vicus wurden Abschnitte der römischen Straße nach Tongeren freigelegt. Im Bereich des Wurmübergangs erbrachten Pfahlgründungen den Hinweis auf einen befestigten Flussübergang durch eine hölzerne Brücke. Die im heutigen Grenzbereich zu den Niederlanden gelegene römische Siedlung ist im Bereich der Gemeinde Uebach-Palenberg ca. sieben Hektar groß. Der weitere Verlauf der Straße und der Siedlung auf niederländischem Gebiet wurde in den Jahren 1947-49 und 1970 archäologisch untersucht.

Auch zahlreiche Hinterlassenschaften des 20. Jahrhunderts, wie gesprengte Bunker des Westwalles, erhaltenen Panzersperren und Wassergräben, bestimmen das Bild der Landschaft.

Spezifische Ziele und Leitbilder:
  • Bewahrung der historischen und archäologischen Struktur und Substanz;
  • Stärkung der historischen Wahrnehmung und Erlebbarkeit;
  • Rohstoffgewinnung nur außerhalb der wertbestimmenden Bereiche;
  • Wahrung des Kulturellen Erbes bei wasserbaulichen Maßnahmen.

Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007

Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)

Literatur

Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 88, Münster u. Köln.

Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Untere Wurm (KLB 24.01)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2001

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„Bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Untere Wurm (KLB 24.01)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080730-0138 (Abgerufen: 7. Dezember 2024)
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