Zum Ende des 4. Jahrhunderts kehrte eine kleine militärische Präsenz zurück, als ein stark befestigter Wachturm (Burgus) innerhalb des alten Lagers gebaut wurde. Dieser dürfte bis etwa 420 bemannt worden sein. Der gesamte militärische Standort Asciburgium mit Kastell und Lagerdorf schaffte nicht nur einen plötzlich entstandenen, neuen Siedlungsschwerpunkt, sondern drückte ein völlig neues Konzept des Besiedlungsbildes am Niederrhein aus. Gegenüber der vorangegangenen jüngeren Eisenzeit mit ihren Einzelhöfen und kleinen Weilern entstand ein Zentralort mit einer geschätzten Bevölkerung von über 1.000 Personen, deren Versorgung auf die Erträge der lokalen Landwirtschaft angewiesen waren. In Schwafheim sind mehrere Siedlungs- und Grabfunde bekannt, die vermutlich zu drei Weilern gehören. Mindestens ein Weiler wurde bereits ab dem späten 1. Jahrhundert bewohnt.
Für die fränkische Zeit sind nur drei Einzelfunde aus dem Ortsteil Schwafheim bekannt. Daraus ist es sicherlich nicht gestattet, eine permanente merowingerzeitliche Besiedlung im Bereich des ehemaligen römischen vicus zu konstruieren. Dass eine gewisse Siedlungskontinuität zu konstatieren wäre, belegt das Weiterleben des Ortnamens. Beim sog. Kosmographen von Ravenna aus dem späten 7. Jahrhundert findet man noch den Eintrag Ascibugio. Die erste Wiedererwähnung in den nachrömischen Quellen datiert um 890 n. Chr. im Heberegister der Abtei Werden. Seit dem 10. Jahrhundert ist der Ort dann als Astburg, Asburg und Asbur belegt. Eine Tradierung des Ortsnamens setzt normalerweise eine Besiedlung ohne längere Unterbrechung voraus. Im 9. Jahrhundert begegnet man die Ersterwähnung der Ortschaft Schwafheim als Suafhem.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Bewahrung der archäologischen Substanz als Bodenarchiv.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)