Münster mit dem Wigbold Wolbeck ist hier beschrieben als landesbedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen.
Die Stadt Münster sowie das angrenzende Stadtgebiet bildeten im Mittelalter das Zentrum des Münsterlandes und des Herrschaftsgebietes der Bischöfe von Münster. Ausgehend von der karolingischen Domburg bildete sich vom 12. Jahrhundert an die bürgerliche Stadt, die sich in ständigem Austausch mit ihrem Umland entwickelt hat. Um Münster zentrieren sich die bischöfliche Grundherrschaft, kirchliche Einrichtungen sowie Erbmänner- und Adelssitze. Die archäologische Erforschung von Bischofssitz und Bürgerstadt hat bereits zu bedeutenden Ergebnissen geführt. Auf dieser Basis ist die Stadt Münster ein ideales Objekt zur Untersuchung der Beziehung von Zentrale und Umfeld in Mittelalter und Neuzeit.
Entstehung und fernere Entwicklung der Stadt von der sächsischen Siedlung bis in die 1960er Jahre werden innerhalb der bezeichneten Grenze sowohl an den Grundzügen der aus dem Mittelalter überkommenen, in der Neuzeit überformten Struktur der Kernstadt, der städtebaulichen Anlage von Stadterweiterungsgebieten sowie an einem dichten Denkmälerbestand anschaulich. Dieser umfasst vom Dom und den mittelalterlichen Kirchen, dem mittelalterlichen Rathaus, der Wohnbebauung des 16. bis 20. Jahrhunderts, den Bildungseinrichtungen bis zu den öffentlichen und privaten Dienstleistungs- und Gewerbebauten das gesamte Spektrum städtischer Bebauung.
In Wolbeck sind Entstehung und Entwicklung von der bischöflichen Landesburg über eine stadtähnliche Siedlung minderen Rechts (Wigbold) mit Adelssitz bis zur Vorstadt Münsters mit den unterschiedlichen Nutzungsformen besonders anschaulich.
Von hohem bodendenkmalpflegerischen Wert sind der Stadtkern Münster als archäologisches Archiv, die Landwehren, die mittelalterliche Motte Haskenau, die bischöfliche Burg Wolbeck sowie eine Reihe von Herrensitzen (z.B. Haus Diek, Haus Kump, Haus Lütkenbeck).
Konstituierende Merkmale in Wolbeck aus dem Bestand an Baudenkmälern Landesburg (Bodendenkmal), Ortskern mit Grundriss, Kirche, Drostenhof, zahlreichen Gebäuden am Steintor, an der Herren-, Hof-, Münster-, Neustraße, das Gut Fronhof und der historische Tiergarten aus dem 18. Jahrhundert.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 72, Münster u. Köln.
Landesbedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Bischofsstadt Münster mit dem Wigbold Wolbeck (KLB 5.03)
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Empfohlene Zitierweise
„Landesbedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Bischofsstadt Münster mit dem Wigbold Wolbeck (KLB 5.03)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080730-0003 (Abgerufen: 20. September 2024)
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