Der Hickingshof liegt östlich der Ortsmitte von Heisingen auf der Hochfläche über der Ruhrschleife. Die historische Überlieferung reicht zurück bis 1370, als im Heberegister der Abtei Werden der Hof erwähnt wird. Der Name kam erst durch einen späteren Besitzer. Dieser Hof unterstand direkt der Abtei und nicht, wie andere Höfe in Heisingen, einem größeren Hofverband. Auf der Karte von Honigmann sind 1803/06 wohl noch die mittelalterlichen Gebäude verzeichnet. Allerdings hatten bereits 1801 Wilhelm Hicking und Anna-Katharina Stennes ein neues großes Bauernhaus errichtet, das noch auf jüngeren Karten verzeichnet ist. Größere Umbaumaßnahmen sind um 1900 erfolgte. Dieses Haus wurde 1968 abgerissen.
Im Zuge einer Neubaumaßnahme erfolgten 2007 Untersuchungen durch die Stadtarchäologie Essen. Dabei konnten die Fundamente des Bauernhauses von 1801 vom westfälischen Typ nachgewiesen werden. Zu diesem gehörte auch ein Keller in der Nordostecke. Des Weiteren fanden sich Fundamente eines Stalles, eines Brunnens sowie einer Umfassungsmauer. In einer späteren Nutzungsphase führte man die Abwässer aus dem Bauernhaus durch einen gemauerten Kanal in den Brunnen.
Von den Gebäuden der älteren Hofanlage ließen sich nur sehr wenige Reste der Fundamente nachweisen, die nähere Zuordnungen nicht zuließen. An Funden erwähnenswert ist ein so genanntes Fettmännchen, eine Münze, die in großen Mengen 1671 in Essen geprägt wurden und die bis 1690 im Umlauf waren.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2009)
Literatur
Cram, Ilse (1996)
Die Heisinger Höfe und ihre Bewohner. (Heisinger Spaziergänge.) S. 39-41, Essen.
Cram, Ilse; Oldenburg, Margret / Bergbau- und Heimatmuseum der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Heisingen im Paulushof (Hrsg.) (2003)
Heisingen im Jahr 1803 - zur Zeit der Säkularisation. Das kleine Dorf in Wort und Bild. S. 26, o. O.
Hopp, Detlef; Leenen, Stefan (2008)
Mitten in Heisingen: der mittelalterliche (?) Hickingshof. In: Essener Beiträge 121, S. 240-244. Essen.
Hopp, Detlef; Leenen, Stefan (2008)
Mitten in Heisingen: der Hickingshof. In: Archäologie im Rheinland 2007, S. 156-157. Stuttgart.
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