Hof Wallmann in Stoppenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 28′ 25,56″ N: 7° 02′ 4,57″ O 51,47377°N: 7,0346°O
Koordinate UTM 32.363.504,07 m: 5.704.343,55 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.571.926,74 m: 5.704.862,14 m
Südlich des Kapitelberges mit dem Kloster Stoppenberg verläuft seit dem Mittelalter eine Straße, die heutige Essener Straße, parallel zum Siepenbach. An dieser Straße lag der Hof Wallmann, der urkundlich seit 1357 überliefert ist: „dey Hoff op dem Walle entgegen Stopenberghe“. Der Name „op dem Walle“ bzw. Wallmann deutet auf eine künstliche Aufschüttung. Die Hofanlage ist auf den historischen Kartenwerken des 19. und 20. Jahrhundert verzeichnet, so auf der Honigmann'schen Karte von 1803/06 mit vier Gebäuden.
Der Hof wird 1890 an die Zeche Friedrich Ernestine in Stoppenberg verkauft, die auf den Hofgelände Gebäude für ihre Mitarbeiter errichten lässt; bekannt als „Wallmarie“. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Wiederaufbau und in den 1960er Jahren der Abriss der Gebäude.
Im Zuge von Neubaumaßnahmen wurde das Hofareal 2005/06 durch die Stadtarchäologie Essen untersucht. Dabei konnten noch Reste der Bebauung belegt werden, allerdings waren sie durch moderne Baumaßnahmen stark gestört. Auffällig ist der Rest eines Grabens im Westen der Hofanlage, der wohl zur neuzeitlichen Hofumgrenzung gehörte.
Südlich des historisch überlieferten Hofareals fanden sich Pfostengruben, Abfallgruben und Lehmentnahmegruben, die auf eine Besiedlung dieser Zone im 15./16. Jahrhundert hinweisen. Da hier auch früh- und hochmittelalterliche Keramik gefunden wurde, ist davon auszugehen, dass sich das ursprüngliche Hofgelände südlich des neuzeitlichen befand.
Im den sich südlich anschließenden Feld konnten bei den archäologischen Untersuchungen noch mittelalterliche Ackerhorizonte belegt werden. Darüber hinaus fanden sich Reste von Abbautätigkeiten des hier anstehenden Mergels, der zum Düngen auf den Feldern benötigt wurde. Darüber hinaus gab es zahlreiche Lehmentnahmegruben. Der hier gewonnene Lehm wurde zu Ziegeln verarbeitet, die in so genannten Feldbrandöfen gebrannt wurde. Reste solcher Öfen konnten ebenfalls bei den Untersuchungen belegt werden. Die Entnahmegruben verfüllte man spätestens ab dem Ende des 19. Jahrhunderts mit dem in Stoppenberg gesammelten Hausmüll. Aber auch ein aufgegebener Mineralwasserbrunnen fand sich bei den Grabungen.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2010)

Literatur

Hopp, Detlef; Khil, Bianca (2007)
Spuren zweier alter Höfe in Essen-Stoppenberg. In: Archäologie im Rheinland 2006, S. 212-214. Stuttgart.
Meyer, Carl (1914)
Geschichte der Bürgermeistereien Stoppenberg, Rotthausen und Kray-Leithe, ihrer Gemeinden, Höfe und Industrien. Essen (3. Auflage).

Hof Wallmann in Stoppenberg

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 1357, Ende 1950 bis 1960

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„Hof Wallmann in Stoppenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-CW-20091024-0002 (Abgerufen: 13. Oktober 2024)
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