1828 stand südwestlich von Siepen ein in der Bürgermeistereikarte „Im Striepen“ genanntes Gebäude, vermutlich ein Hof. Es könnte sich von der Ortsbezeichnung her um den in der Topographia Ducatus Montani eingetragenen Einzelhof „im Siepen“ handeln. Bis 1870 waren es drei hintereinander aufgereihte Gebäude. Sie wurden zwischen 1921 und 1949 niedergelegt. Das Areal zeichnet sich heute noch durch seine Begrenzung mit Hecken und Bäumen, zum Teil an einer Geländestufe, ab.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Die Bergische Landes-Zeitung (zugleich Radevormwalder Zeitung) berichtet in ihrer Ausgabe vom 7. September 1936, dass - womöglich die letzten - Gebäude „Im Striepen“ nahe des Weilers Siepen im Rahmen einer „Ernstfallübung des Feuerwehr-Kreisverbandes Rhein-Wupper“ von der Feuerwehr niedergebrannt wurden. Die Übung sei trotz schlechter Witterung ein guter Erfolg gewesen: „Die Ernstfallübung für diesen Tag war im Striepen bei Neuenhaus, wo ein alles Fachwerkgebäude für die Uebungen zur Verfügung stand. Ungefähr 400 Wehrmänner und Abordnungen des Reichsluftschutzbundes hatten sich hier eingefunden. Zuerst wurde ein Kellerbrand mit Personenrettung vorgeführt. Tapfer gingen die Wehrmänner ohne Rauchschutz in die verqualmten Räume. Zur Sicherung wurden Sauerstoffgeräte bereitgehalten. Zwei Zimmerbrände, die in dem Gebäude entfacht waren, wurden engerisch angegriffen und kurz abgelöscht. Mit einem Stapel Tannenreisig steckte man dann das ganze Anwesen in Brand und übte an diesem Feuer einen Großangriff mit mehreren Schlauchleitungen. Es stellte sich heraus, daß auch bei Bränden an alten Fachwerkhäusern rechtzeitiges Eingreifen der Feuerlöschpolizei erfolgreich ist. Das Versuchsgebäude wurde bei Abschluß der Uebung eingerissen. Hierauf marschierten die Wehrmänner zur Hufschmiede ab, wo zwei Feldküchen für die Durchnäßten eine schmackhafte Erbsensuppe bereit hielten. Die Uebung wurde von der Ufa-Gesellschaft im Film festgehalten.“
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2025, nach freundlichem Hinweis)
Internet zeitpunkt.nrw.de: Historische Zeitungen im Zeitungsportal zeit.punktNRW, hier: Bergische Landes-Zeitung / Radevormwalder Zeitung vom 7. September 1936 (abgerufen 04.11.2025)
Literatur
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.
Ploennies, Erich Philipp / Burkhard Dietz (Hrsg.) (1988)
Topographia Ducatus Montani (1715). In: Bergische Forschungen, Band XX, Neustadt/Aisch.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.