Weiler Niederdahl

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Radevormwald
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 13′ 34,11″ N: 7° 18′ 40,14″ O 51,22614°N: 7,31115°O
Koordinate UTM 32.382.074,75 m: 5.676.328,24 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.591.632,98 m: 5.677.622,19 m
Die Ersterwähnung von Niederdahl erfolgte 1547 als „Nederdall“; 1824 war Niederdahl vermutlich eine Doppelsiedlung oder ein kleiner Weiler.

Niederdahl ist ein Weiler mit gut sichtbarem historischem Kern, der im 20. Jahrhundert entlang der Wülfingstraße in Richtung Dahlerau gewachsen ist. Der historische Kern gruppiert sich um die Häuser Niederdahl 1 und 2, sowie Wülfingstraße 62. Sie gehören zu den bereits 1840 in der Preußischen Uraufnahme eingetragenen Gebäuden. Nr. 2 und Wülfingstraße 62 sind durch ihre Nebengebäude noch als ehemalige Hofstellen ablesbar. Zwischen ihnen hat früher der Löschteich gelegen.
Wülfingstraße 62 ist durch Erbteilung aus Niederdahl 2 hervorgegangen. In Niederdahl 2 gab es früher eine Gastwirtschaft, zeitweise auch einen Eisenwaren- und einen Milchhandel. Das Grundstück ist weitgehend von einer Hecke umgeben, im Garten stehen noch einzelne Obstbäume.
Auch das um 1930 entstandene Haus Niederdahl 3 wurde im Zuge einer Erbteilung von Nr.2 errichtet. Das Schankrecht wurde in den Neubau mitgenommen und bis in die 1960er Jahre eine Gastwirtschaft betrieben.
Bei dem etwas abgelegenen Haus Niederdahl 1 befindet sich ein aufgegebener Bauerngarten, dessen Außenhecke aus Weißdorn gut erhalten ist. Die sich an der Südseite der Wülfingstaße entlang ziehende Bebauung ist im Wesentlichen bereits 1938 abgeschlossen. Nr. 77 stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Niederdahl wird von einigen markanten Bäumen geprägt. Hinter Nr. 75 oder 77 steht eine sehr große und markante Eiche. Bei Wülfingstraße Nr. 62 befindet sich ein Kopfbaum und im Bereich des früheren Löschteiches stehen zwei Kastanien.

Die zwischen dem ursprünglichen Dorf Niederdahl und Dahlerau liegende Bebauung ist überwiegend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden. Ein Gebäude – es liegt im Bereich der ehemaligen Schule Niederdahl – ist bereits 1840 in der Preußischen Uraufnahme eingezeichnet. Die Schule (Wülfingstraße 46) bestand bereits 1852. Mit der Einweihung der neuen Schule „Auf der Brede“ in Keilbeck (1966), wurde der Unterricht eingestellt.
Es folgten noch im 19. Jahrhundert die Häuser Wülfingstraße 53 und das Nachbarhaus Nr. 55. In beiden Gebäuden sollen früher Lebensmittelläden gewesen sein. Nr. 53 hat ein sichtbares Bruchsteingeschoss. Das zugehörige Grundstück mit Obstwiesenresten ist von einer Hecke begrenzt. Hinter dem Gebäude stehen drei Hausbäume. Schon an der Grenze zu Dahlerau steht ein großes, mit Jugendstilornamentik verziertes Doppelhaus (Wülfingstraße 41/43 mit markantem Einzelbaum).
Zwischen 1927 und 1938 wurde der erste Teil des Hermann-Löns-Weges bebaut, wobei sich die Hausformen wiederholen und trauf- und giebelständige Wohnhäuser abwechseln. Die Straße ist nur einseitig bebaut und wird auf der gegenüberliegenden Seite von einer durchgehenden Hecke begleitet. In derselben Zeit entstand das Doppelhaus 50/52. Der hintere Teil des Hermann-Löns-Weges wurde zwischen 1938 und 1952 erbaut. Es handelt sich um traufständige Einfamilien- und Doppelhäuser, die zum Teil mit Holz verkleidet, zum Teil verputzt sind. Vor allem in Richtung Dahlerau folgt auch jüngere Bebauung.

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)

Literatur

Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.

Weiler Niederdahl

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1547

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„Weiler Niederdahl”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-BL-20080215-0116 (Abgerufen: 25. April 2024)
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