Scheideweg ist eine in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Besiedlung im Bereich mehrerer Straßenkreuzungen. In der preußischen Uraufnahme von 1844 sind noch keine Gebäude eingezeichnet, erstmals erwähnt wurde der Ort 1858. Bis zum Ende des 19. Jahrhundert entstand eine lockere und unregelmäßige Reihung von Gebäuden entlang der Höhenstraße. Etwas weiter westlich entstanden ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert einige unter dem Namen Dörperhöhe zusammengefasste Gebäude. Die einzige von Dörperhöhe erhaltene Siedlungsstelle gehört heute zu Scheideweg, ist aber durch eine Kreuzung getrennt. Es handelt sich um eine lang gestreckte Nutzungseinheit mit Gebäuden an der Höhenstraße und sich rückwärtig anschließenden Gärten und einem Wäldchen.
Die ältesten Bauten von Scheideweg liegen entlang der Höhenstraße. Haus Nr. 17 ist seit 1847 belegt und beherbergte damals eine Wirtschaft, in den 20er Jahren eröffnete ein Gemischtwaren-Laden. Spätestens seit den 60er Jahren diente es reinen Wohnzwecken. In Haus Nr. 6 war in der Mitte des 19. Jahrhundert ebenfalls eine Wirtschaft untergebracht. Hier wurde auch das Weggeld für die Chaussee bezahlt. Die Wirtschaft wurde bis in die 1990er Jahre geführt. In dem Gebäude mit seinen Neben- und Anbauten gab es unterschiedliche temporäre Nutzungen wie Kinobetrieb, Feilenfabrik, Frisiersalon. In den 1960er und 1970er Jahren wurde eine Tankstelle betrieben. 1911 wurde die noch vorhandene erste Schule in Scheideweg eingeweiht. In den 60er Jahren erfolgte ein Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft. 1928 entstand das Vereinshaus Scheideweg mit Kirchenraum.
Die historischen Gebäude von Scheideweg bilden keine geschlossene Einheit. Vielmehr hat Scheideweg bis heute den Charakter eines Konglomerates von Einzelhäusern und kleineren Siedlungseinheiten. So lässt sich beim Vergleich der Altkarten ein stetes Wachstum der Besiedlung registrieren, die sich in der Nachkriegszeit beschleunigt. Entlang des Unterscheideweges entstanden in dieser Zeit hangabwärts ebenfalls lang gestreckte Parzellen, die einen Teil Wald mit einschließen. Auf der anderen Straßenseite findet sich ein kleiner Obstgarten. Gleichförmige Reihen- oder Mehrfamilienhaussiedlungen entstanden erst in moderner Zeit. Im südlich gelegenen Wald befindet sich ein Steinbruch sowie in Waldrandlage der vom Ortskern nur über einen Trampelpfad erreichbare Sportplatz aus der frühen Nachkriegszeit. Die einzelnen Siedlungsteile sind erst in den letzten 25 Jahren baulich zusammengewachsen.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2007)
Literatur
Krumm, Hella (o.J.)
Die vier ältesten Häuser in Scheideweg - mit den alten Hausnummern 157, 159, 160 und 161. In: Leiw Heukeshoven 45, S. 87-92. o. O.
Paffrath, Arno (1984)
Hückeswagener Gotteshäuser und Gemeinden. (900 Jahre Hückeswagen 1085–1985.) S. 82. Hückeswagen.
Wörsdörfer, Willi (1984)
Zur Entwicklung des ländlichen Schulwesens in Hückeswagen nach der Schulreform von 1812. In: 900 Jahre Hückeswagen, S. 104-106. o. O.
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