Die Ersterwähnung erfolgte 1374 als „zo me Weshove“. Das Kölner Ursulinenstift bezog Einkünfte aus dem genannten Hof. 1829 war Westhofen ein Doppelhof in Höhenlage. Im Westen der Gebäude lag das Gartenland. Im Osten befanden sich der Teich und vermutlich eine Obstwiese.
Der Doppelhof entwickelte sich zu einem kleinen Weiler, bestehend aus drei ehemaligen landwirtschaftlichen Hofstellen, die noch gut ablesbar sind. Die aufgehende Bausubstanz stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert, eine der Hofstellen wurde in den 1940er Jahren neu errichtet. Von zwei Hofstellen ist bekannt, dass ein alter Gewölbekeller existiert, in einem Fall allerdings verschüttet. Landwirtschaft wird nicht mehr betrieben. Der südliche Teil ist von den mit Hecken umgebenen Gärten, markanten Bäumen und einem Bauergarten geprägt. Im Südwesten schließt sich eine große Obstwiese an. Der alte Löschteich ist versumpft. Ebenfalls im Südwesten befindet sich ein Steinbruch. Die Verkehrserschließung hat sich im 20. Jahrhundert komplett verändert, die größten Teile des nördlichen Hofstandortes sind wüst gefallen und lagen westlich der heutigen, nach Süden verlaufenden Zufahrtsstraße. Das noch vorhandene Gebäude hat einen zu Wohnraum umgebauten Stallteil.
Nördlich des älteren Teils von Westhofen entstand im 19. Jahrhundert an dem zur Chaussee ausgebauten Weg Richtung Hückeswagen eine räumlich getrennt liegende Ansiedlung. Alle Gebäude - mit einer Ausnahme - entstanden an der südlichen Straßenseite. Der ältere Kern gruppiert sich um den Straßenabzweig nach Westhofen (alt). Erstes Bauwerk war die Schule, die 1864 fertig gestellt wurde. Nach einem Brand 1894 wurde das Gebäude wieder errichtet und in den 50er Jahren des 20. Jahrhundert erweitert. Der Schulbetrieb wurde 1966 eingestellt. Das Gebäude mit Bruchsteingeschoss (Nr. 4) dient heute Wohnzwecken.
Auf der anderen Seite des Abzweiges steht ein aus Stoote (Radevormwald) transloziertes Fachwerkhaus. Die Überführung des Gebäudes wurde nach mündlicher Auskunft durch den Bau der Bevertalsperre ausgelöst. Als drittes Gebäude wurde vermutlich im frühen 20. Jahrhundert das Doppelhaus Nr. 2 errichtet, das als einziges Gebäude auf der nördlichen Seite der Chaussee steht. Die weitere Bebauung (überwiegend aus den 1950er und 1960er Jahren) entstand in der Nachkriegszeit zunächst entlang der Straße nach Hückeswagen, später mit einigen Gebäuden auch in Richtung Westhofen (alt). Es handelt sich fast ausschließlich um reine Wohnhäuser. Nur hinter einem Haus befindet sich ein länglicher Anbau, der ehemals eine Bandwebereiwerkstatt beherbergte und heute ebenfalls Wohnzwecken dient.
Links des Weges nach Westhofen (alt) lag ein ehemaliger Steinbruch, der erst in jüngster Zeit verschwunden ist. Westhofen gehörte nach der Hebeliste von 1881 zur Großen Honschaft.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2007)
Literatur
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) S. 158, Gummersbach.
Roß, Fredi K. (2004)
Die Honschaften in Hückeswagen. In: Leiw Heukeshoven 43, S. 27-37. o. O.
Wörsdörfer, Willi (1984)
Zur Entwicklung des ländlichen Schulwesens in Hückeswagen nach der Schulreform von 1812. In: 900 Jahre Hückeswagen, S. 104-106. o. O.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.