Brüllerwoog am Erlenbach

Brüllerklause

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Wilgartswiesen
Kreis(e): Südwestpfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 19′ 27,7″ N: 7° 51′ 1,35″ O 49,32436°N: 7,85038°O
Koordinate UTM 32.416.461,78 m: 5.464.150,14 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.416.503,86 m: 5.465.896,71 m
  • Woogbecken mit dem Mönchbauwerk im Hintergrund

    Woogbecken mit dem Mönchbauwerk im Hintergrund

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    Sturz

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Der Brüllerwoog am Erlenbach bildet in seinem heutigen Zustand einen abgelassenen Triftwoog in unmittelbarer Nähe zum Franzenwoog. Der Woog liegt am unteren Ende eines namenlosen Seitentals, das in Sichtweite wenige Meter unterhalb des Franzenwoogs von Südosten in den Erlenbach mündet. Einziges bauliches Relikt ist ein gut erhaltenes Mönchbauwerk.

Funktion
Der Brüllerwoog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser.

Bauwerke
Das Wasser des Woogbeckens ist abgelassen, randlich wird es von junger Baumvegetation eingenommen. Ein dünnes Bachrinnsal fließt durch das Woogbecken zu einem Mönchbauwerk. Der Mönch ist integriert in einen vollständig aus Erde aufgeschütteten Damm.
Die Funktion des Mönchs war es, Wasser zu stauen, einen Überlauf zu gewährleisten und zum Zeitpunkt der Holztrift schubartig das aufgestaute Wasser abzugeben. Errichtet wurde der Mönch aus gemauerten Sandsteinblöcken, in die wasserstauende Holzbohlen eingefügt wurden.
Die heutige Funktion des Mönchbauwerks ist es, das Wasser des Bachrinnsals ungehindert abzulassen. Eingefügte Holzbohlen haben keine Stauwirkung mehr.

Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Brüllerwoog war einst Teil der Holztrift am Erlenbach. Der rund fünf Kilometer lange Erlenbach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs, der den mittleren Pfälzerwald in Richtung Rheinebene entwässert. Erbaut wurde der Woog im Jahr 1833. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Spätestens im Jahr 1906 kam es zur Einstellung der Holztrift, als der Triftbetrieb durch die bayerische Regierung formal aufgehoben wurde.

Umgebung des Wooges
Knapp 100 Meter oberhalb des Woogbeckens befindet sich ein aus Sandstein gemauerter und annähernd senkrechter Wassersturz. Der Sturz, obgleich ein Damm nicht vorhanden ist, staut das durchfließende Wasser geringfügig zu einem Teich mit wenigen Metern Durchmesser. Ob der Sturz im Zusammenhang mit der Holztrift steht, ist unklar. Möglicherweise befand sich oberhalb des Brüllerwooges ein weiterer Sammelwoog. Das Sturzbauwerk wäre insofern in früheren Zeiten durch einen Dammaufbau ergänzt gewesen. Eine ähnliche Situation (Wassersturz / ehemaliger Woog) findet man an einem anderen Triftwoog, dem Katzenkopfer Woog am Modenbach.

(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)

Literatur

Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.

Brüllerwoog am Erlenbach

Schlagwörter
Ort
76848 Wilgartswiesen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1833, Ende 1906

Empfohlene Zitierweise

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„Brüllerwoog am Erlenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-291508 (Abgerufen: 16. Mai 2024)
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