Hirschhauswoog am Erlenbach

Hirschhausklause

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Wilgartswiesen
Kreis(e): Südwestpfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 18′ 54,62″ N: 7° 50′ 55,54″ O 49,31517°N: 7,84876°O
Koordinate UTM 32.416.328,95 m: 5.463.130,37 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.416.370,97 m: 5.464.876,54 m
  • Hirschhauswoog am Erlenbach

    Hirschhauswoog am Erlenbach

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    Matthias Dreyer
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  • Damm am Hirschhauswoog

    Damm am Hirschhauswoog

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  • Mönch (Grundablass) am Hirschhauswoog

    Mönch (Grundablass) am Hirschhauswoog

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    Matthias, Dreyer
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Der Hirschhauswoog ist in seinem heutigen Zustand der kleinste Woog am Erlenbach. Der gefüllte Woog liegt zwischen Dammwoog und Kanzelwoog in einem kleinen nach Süd-Ost ausgerichteten Seitental. Der Woog ist fast vollständig von dichtem Bewuchs junger Nadel- und Laubbäume umgeben, so dass er schwierig zu entdecken und das Dammbauwerk kaum zu begehen ist.

Funktion
Der Hirschhauswoog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Beginn der eigentlichen Holztrift fand erst unterhalb des Wooges statt.

Bauwerke
Der Hirschhauswoog ist, wie auch der nahe Dammwoog, in weiten Teilen von Vegetation eingenommen. Wird am Dammwoog der Dammbereich großflächig von Brombeergebüsch überdeckt, so ist es am Hirschhauswoog die fast von allen Seiten abschirmende junge Nadel- und Laubbaumvegetation, die den Woog scheinbar verschwinden lässt. Das Mauerwerk des Dammes ist zwar vom Erlenbach aus sichtbar. Aufgrund der dichten Brombeerverbuschung ist die Begehung jedoch schwierig.
Die Wasserfläche des gefüllten Wooges ist im Vergleich zu anderen gefüllten Woogen klein. Der Durchmesser des fast kreisrunden Wooges beträgt nur rund zehn Meter. Durch den die Wasserfläche umgebenden und stellenweise überdeckenden dichten Baumbewuchs ensteht heute ein idyllischer Eindruck von der einstigen der Holztrift dienenden Anlage.
Der Grundablass erfolgt über einen aus massiven Sandsteinquadern gemauerten Mönch, der zusammen mit dem ebenfalls massiv gemauerten Damm sehr gut erhalten ist.
Der Hirschhauswoog ist von insgesamt neun Woogen am Erlenbach einer der vier gefüllten.

Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Hirschhauswoog war einst Teil der Holztrift am Erlenbach. Dieser rund fünf Kilometer lange Bach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs, der den mittleren Pfälzerwald in Richtung Rheinebene entwässert. Angelegt wurde der Woog im Jahr 1833. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Spätestens im Jahr 1906 erfolgte die Einstellung der Holztrift mit der formalen Aufhebung des Triftbetriebes durch die bayerische Regierung.

Umgebung des Wooges
In Sichtweite unterhalb des Hirschhauswooges verläuft der Erlenbach durch eine vergleichsweise breite Talöffnung ohne Baumbewuchs. Weiter bachabwärts folgt dann der erste Durchleitungswoog, der Kanzelwoog, in der Abfolge der Wooge. Die Talöffnung war einst als Holzbollerplatz geeignet, um von dort das gesammelte und zu Scheiten gesägte Holz über den Erlenbach und den Kanzelwoog flussabwärts zu triften.


(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)

Literatur

Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.

Hirschhauswoog am Erlenbach

Schlagwörter
Ort
76484 Wilgartswiesen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Bauaufnahme, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1833, Ende 1906

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„Hirschhauswoog am Erlenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290492 (Abgerufen: 15. Mai 2024)
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