Haus Urge in Mülheim

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Mülheim an der Ruhr
Kreis(e): Mülheim an der Ruhr
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 24′ 49,6″ N: 6° 52′ 57,95″ O 51,41378°N: 6,88276°O
Koordinate UTM 32.352.767,11 m: 5.697.967,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.561.457,77 m: 5.698.050,00 m
  • Haus Urge ist eine zweigeschossige Unternehmervilla aus dem Jahr 1913. Das Haus wurde auf quadratischem Grundriss  im Stil des Neobarock am Ruhrtalhang errichtet und ist von einem Park umgeben. Zu sehen ist hier die Straßenansicht (2015).

    Haus Urge ist eine zweigeschossige Unternehmervilla aus dem Jahr 1913. Das Haus wurde auf quadratischem Grundriss im Stil des Neobarock am Ruhrtalhang errichtet und ist von einem Park umgeben. Zu sehen ist hier die Straßenansicht (2015).

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    Gelhar, Martina / LVR-Fachbereich Landschaftliche Kulturpflege
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  • Die Infotafel der "Route der Industriekultur" beschreibt die Geschichte von Haus Urge (2015).

    Die Infotafel der "Route der Industriekultur" beschreibt die Geschichte von Haus Urge (2015).

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  • Repräsentatives Wohnhaus neben der Villa Haus Urge (2015)

    Repräsentatives Wohnhaus neben der Villa Haus Urge (2015)

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Villenstandort Kahlenberg
Im neobarocken Stil wurde Haus Urge 1913 für den Lederfabrikanten Jean Baptiste Coupienne (1877-1938) in repräsentativer Lage hoch über der Ruhr auf dem Kahlenberg errichtet. Es liegt nicht zufällig direkt benachbart zum Bismarckturm, denn dieser repräsentative Turmbau und die aussichtsreiche Lage im Grünen, weitab der Fabrikanlagen, zogen zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Großbürgertum an. Hier fanden sie ihrem Repräsentationsbedürfnis entsprechende Villenstandorte (Menning 2008). Die Nutzung der damaligen städtischen Randlage zeigt das Bedürfnis nach bewusster Abgrenzung (Segregation) zur industriellen Stadt auf. Pläne der Stadt, auf dem Kahlenberg ein einheitliches Villenviertel anzulegen, wurden nicht realisiert.

Haus Urge
Äußerlich erinnert Haus Urge auf seinem quadratischen Grundriss an ein Wasserschloss. Die Ehefrau von Jean Baptiste Coupienne, Martha, stammte aus Bergisch Gladbach-Paffrath und wuchs dort auf Schloss Blegge auf. Diesem Schloss ist Haus Urge nachempfunden. Architekt war Franz Hagen (1871-1953), der in Mülheim geboren und architektonisch tätig war. 1923 ging Haus Urge in den Besitz der Unternehmerdynastie Stinnes über. Gustav (1863-1923), ein Enkel des Gründers Mathias Stinnes (1790-1845), erwarb das Haus. Bis 1975 blieb es im Stinnes-Besitz, seit 1924 wohnte hier Hugo Stinnes jun. Seitdem ist Haus Urge im Besitz des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung. Heute wird der Bau privatwirtschaftlich genutzt. Was man nicht sieht, ist der unterirdische Bunker, den Hugo Stinnes 1940 anlegen ließ und in dem die Mülheimer Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg Schutz fand.

heutiger Zustand
Der äußere Zustand des Hauses ist nur wenig verändert und vermittelt einen guten Eindruck über die historischen Gegebenheiten. An das Haus schließt sich ruhrwärts ein großer Landschaftspark mit altem Baumbestand an. An Haus Urge ist bis heute das Statussymbol des gehobenen (industriellen) Bürgertums erfahrbar.

Hinweis / Baudenkmal
Das Objekt „Haus Urge“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Ruhrtal zwischen Mülheim und Kettwig (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 081).
Das Objekt „Villa Haus Urge“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 59287 / Denkmalliste der Stadt Mülheim an der Ruhr, laufende Nr. A 437).

(Martina Gelhar, LVR-Fachbereich Landschaftliche Kulturpflege, 2015)

Internet
www.route-industriekultur.de: Route Industriekultur (abgerufen: 07.07.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.08.2023)

Literatur

Menning, Daniel (2008)
„Feudalvilla“ oder „alte Schönheit“? – Großbürgerliche Villen der Kaiserzeit in Mülheim an der Ruhr. (Zeugen der Stadtgeschichte - Baudenkmäler und historische Orte in Mülheim and der Ruhr.) Essen.

Haus Urge in Mülheim

Schlagwörter
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1913

Empfohlene Zitierweise

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Martina Gelhar, 2015: „Haus Urge in Mülheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-130369-20150626-2 (Abgerufen: 19. April 2024)
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