Der Astronom Friedrich Wilhelm August Argelander wurde 1836 von Helsingfors an die von den Preußen neu geschaffene Universität nach Bonn berufen. Der preußische Staat sicherte ihm den Aufbau eines modernen astronomischen Instituts zu. Als Argelander in Bonn eintraf, war er mit den vorgefunden Arbeitsbedingungen höchst unzufrieden. Er beauftragte daraufhin den Universiätsbaumeister Joseph Leydel mit der Erstellung eines Entwurfes für den Bau einer neuen Sternwarte. Als Standort waren der Alte Zoll oder der Hofgarten vorgesehen. Die Bonner Bürger protestierten allerdings heftig gegen die Errichtung an einem dieser beiden Orte. Daraufhin wandte sich Argelander an seinen Jugendfreund, den Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV.
Dieser ließ die Entwürfe von dem berühmten Architekten und Begründer der modernen Denkmalpflege Karl Friedrich Schinkel überarbeiten. Als neuer Standort war nun die Poppelsdorfer Allee vorgesehen, der Bereich befand sich damals noch weit vor den Toren der Stadt. Das Bauwerk entstand in vierjähriger Bauzeit von 1840 bis 1844, im Jahre 1845 nahm die Sternwarte bereits ihren Betrieb auf. Hier gelang Argelander die „Bonner Durchmessung“, die Standortbestimmung von 324.188 Himmelskörpern.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude nicht beschädigt. 1973 zog das Sternwarteninstitut nach Endenich um.
Baudenkmal Das Objekt „Alte Sternwarte, Poppelsdorfer Allee 47“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 85263 / Denkmalliste der Stadt Bonn, laufende Nr. A 163).
(Christoph Boddenberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2014)
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