Reiterstandbilder an der Hohenzollernbrücke

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 27,93″ N: 6° 58′ 8,03″ O 50,94109°N: 6,9689°O
Koordinate UTM 32.357.304,02 m: 5.645.238,52 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.143,19 m: 5.645.540,59 m
  • Standbild von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen von dem Bildhauer Gustav Blaeser (1813-1874), im Nordosten der Kölner Hohenzollernbrücke (2015).

    Standbild von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen von dem Bildhauer Gustav Blaeser (1813-1874), im Nordosten der Kölner Hohenzollernbrücke (2015).

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  • Ansicht des Standbilds von Kaiser Friedrich III. vom dem Bildhauer Louis Tuaillon (1862-1919) im Nordwesten der Hohenzollernbrücke (2015).

    Ansicht des Standbilds von Kaiser Friedrich III. vom dem Bildhauer Louis Tuaillon (1862-1919) im Nordwesten der Hohenzollernbrücke (2015).

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  • Rückwärtige Ansicht des Reiterstandbilds von Kaiser Friedrich III. an der Kölner Hohenzollernbrücke, dahinter der Dom (2021).

    Rückwärtige Ansicht des Reiterstandbilds von Kaiser Friedrich III. an der Kölner Hohenzollernbrücke, dahinter der Dom (2021).

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  • Blick von der Kölner Hohenzollernbrücke auf Liebesschlösser am nördlichen Geh- und Radweg, dahinter der Dom und das Reiterstandbild von Kaiser Friedrich III. (2021).

    Blick von der Kölner Hohenzollernbrücke auf Liebesschlösser am nördlichen Geh- und Radweg, dahinter der Dom und das Reiterstandbild von Kaiser Friedrich III. (2021).

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  • Abendlicher Blick von der Kölner Hohenzollernbrücke auf die Deutzer Rheinseite mit dem Hochhaus KölnTriangle, dem Reiterstandbild des Preußenkönigs Wilhelm I., dem Hotel Hyatt Regency und dem Hochhaus Lanxess Tower (2022).

    Abendlicher Blick von der Kölner Hohenzollernbrücke auf die Deutzer Rheinseite mit dem Hochhaus KölnTriangle, dem Reiterstandbild des Preußenkönigs Wilhelm I., dem Hotel Hyatt Regency und dem Hochhaus Lanxess Tower (2022).

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  • Reiterstandbild von Wilhelm I. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz in der Seitenansicht

    Reiterstandbild von Wilhelm I. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz in der Seitenansicht

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  • Reiterstandbild von Wilhelm II. an der Hohenzollernbrücke in Köln in der Seitenansicht

    Reiterstandbild von Wilhelm II. an der Hohenzollernbrücke in Köln in der Seitenansicht

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  • Reiterstandbild von Wilhelm I. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz (2014)

    Reiterstandbild von Wilhelm I. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz (2014)

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  • Reiterstandbild des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II., am südwestlichen Zugang zur der Kölner Hohenzollernbrücke

    Reiterstandbild des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II., am südwestlichen Zugang zur der Kölner Hohenzollernbrücke

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  • Reiterstandbild des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz

    Reiterstandbild des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz

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  • Reiterstandbild des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz

    Reiterstandbild des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. an der Hohenzollernbrücke in Köln-Deutz

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  • Reiterstandbild des deutschen Kaisers Friedrich III. an der Hohenzollernbrücke in Köln

    Reiterstandbild des deutschen Kaisers Friedrich III. an der Hohenzollernbrücke in Köln

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  • Ansicht des Standbilds von Kaiser Friedrich III. vom dem Bildhauer Louis Tuaillon (1862-1919) im Nordwesten der Hohenzollernbrücke (2015).

    Ansicht des Standbilds von Kaiser Friedrich III. vom dem Bildhauer Louis Tuaillon (1862-1919) im Nordwesten der Hohenzollernbrücke (2015).

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Von den einst stolzen vier neuromanischen Türmen an der Hohenzollernbrücke des Architekten und geheimen Baurats Franz Schwechten (1841-1924) blieb nach deren Abbruch 1957 nur die Sockelstruktur erhalten. Allein die vier Reiterstandbilder von Königen und Kaisern aus dem Hause Hohenzollern, die mit den Turmbauten über elegante Zwerggalerien verbunden waren, stehen noch heute und dokumentieren das besondere Interesse des preußisch-deutschen Herrscherhauses an „seinen“ beiden, zeitlich einander folgenden monumentalen Brückenbauwerken.

  • Das prominent erscheinende Herrscherbild an der Südseite des östlichen Rheinufers, ein Werk Friedrich Drakes, zierte schon seit 1867 den Deutzer Brückenkopf der neugotisch ausgestalteten „Dombrücke“. Es handelt sich um Wilhelm, geboren 1797, von 1858-1861 Regent in Vertretung seines erkrankten Bruders Friedrich Wilhelm IV., von 1861-1871 als Wilhelm I. König von Preußen und von 1871-1888 erster Deutscher Kaiser.
  • Auf der Nordseite des heutigen Deutzer Brückenkopfes fand 1911 das Reiterbild König Friedrich Wilhelms IV. (1795-1861, regierte ab 1840) Platz, das seit 1867 den Kölner Brückenkopf der „Dombrücke“ geziert hatte, geschaffen von Gustav Blaeser.
  • Seit 1911 reiten auf der Kölner Altstadtseite die von Louis Tuaillon 1910 geschaffenen deutschen Kaiserbilder von Friedrich III. (1831-1888, regierte 1888) auf der nördlichen Seite und
  • Wilhelm II. (1859-1941, regierte 1888-1918) auf der Südseite gen Westen.

Die Reiterstandbilder hatten nicht immer ihre heutige Positionen:
„Auf der ursprünglichen Brücke ritt Friedrich Wilhelm IV. am gegenüberliegenden Ufer auf den Dom zu, dessen Fertigstellung er gefordert hatte. Erst als mit dem Neubau der Brücke in den Jahren 1910/11 die Reiterstandbilder … hinzukamen, wurde der 'Romantiker auf dem Königsthron' nach Deutz – auf die 'Schäl Sick' – verbannt. Der regierende Herrscher Wilhelm II. hatte sich damit die publikumswirksamste Position auf der Brücke gesichert und musste sich auch Pressestimmen gefallen lassen, die vom Denkmal, 'das sich der Kaiser selbst gesetzt hat', sprachen.“ (Benner 2004, S. 7).

Die nutzlos gewordene Straßenrampe wurde hier in 1980er Jahren als Folge des „Andockens“ des Museums Ludwig und der Philharmonie abgebrochen. Einzelne Ziersteine aus Muschelkalk fanden im Paolozzi-Brunnen im Rheingarten Wiederverwendung.

Im Gegensatz zu Wilhelm II., seinem Enkel und Nach-Nachfolger im Dreikaiserjahr 1888, habe Wilhelm I. seinem bereits zu Lebzeiten errichteten Standbild eher skeptisch gegenüber gestanden, da er kein Befürworter von seiner Person gewidmeten Standbildern war. Bei der Fertigstellung seines Reiterstandbildes 1867 habe der Kaiser beklagt, dass er lediglich einer Baugenehmigung zugestimmt habe, die ihn in einem Ornament darstellen sollte. Um Aufsehen um seine Person zu vermeiden, befahl er das Denkmal nachts zu enthüllen (Alings 1996).

(Ulrich Krings, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz / Bearbeitung Christoph Boddenberg, 2014 / Ergänzung Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2023)

Kritik an Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II.
Das Reiterstandbild Kaiser Wilhelm II. geriet im Juni 2020 im Zuge der antirassistischen Black Lives Matter-Bewegung („Schwarze Leben zählen“) massiv in Kritik. Kaiser Wilhelm II. unterstützte in den Jahren 1904-1908 den Völkermord an den Herero und Nama unter Lothar von Trotha in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Die Stadt Köln hat, als Reaktion auf eine antirassistische Farbattacke auf das Denkmal, über eine aufklärende Infotafel an dem Standbild diskutiert.

Auch eine judenfeindliche Einstellung und ausgeprägter Antisemitismus machen das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. stark kritikwürdig. So ist John C. G. Röhl in seinen Studien zu folgenden Ergebnissen gekommen:
„Bis in die 1990er sei man in der historischen Forschung noch mehrheitlich davon ausgegangen, ... dass Wilhelm II. kein Antisemit gewesen sei. Das heute zur Verfügung stehende historische “Beweismaterial„ beweise aber das Gegenteil. Insbesondere in seinem Exil habe Wilhelm II. seine bereits während der Regierungszeit bestehenden – aber nur privat geäußerten - Ressentiments gegenüber Juden zu seinem auf physische Vernichtung abzielenden Antisemitismus weiter entwickelt.“

(Sandro Golia, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2021)

Internet
www.danke-berlin-2015.de: 200 Jahre Preußen am Rhein (abgerufen 09.09.2014)
deu.archinform.net: Geheimer Baurat Franz (Heinrich) Schwechten (abgerufen 20.03.2018)
wikipedia.de: Völkermord an den Herero und Nama (abgerufen 18.08.2021)
choices.de: Ist das Geschichte oder kann das weg? (abgerufen 18.08.2021)
bundestag.de: Judenfeindschaft und Antisemitismus bei Kaiser Wilhelm II. (PDF, 198 kB, abgerufen 06.09.2021)

Literatur

Alings, Reinhard (1996)
Monument und Nation. Das Bild vom Nationalstaat im Medium Denkmal - zum Verhältnis von Nation und Staat im deutschen Kaiserreich 1871-1918. (Beiträge zur Kommunikationsgeschichte 4.) S. 109-110, Berlin.
Benner, Iris (2004)
Denkmäler der Preußenzeit. Ein Stadtrundgang in Köln. (Rheinische Kunststätten, Heft 480.) S. 5-7, Köln.
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2014)
Rheinland: Denkmal, Landschaft, Natur - 2015. Köln.

Reiterstandbilder an der Hohenzollernbrücke

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hohenzollernbrücke / Kennedy-Ufer
Ort
50679 Köln - Altstadt-Nord und Deutz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1867

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„Reiterstandbilder an der Hohenzollernbrücke”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-102292-20140904-4 (Abgerufen: 26. April 2024)
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