Köln Arcaden in Kalk

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 18,62″ N: 6° 59′ 49,67″ O 50,9385°N: 6,99713°O
Koordinate UTM 32.359.279,72 m: 5.644.896,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.570.131,57 m: 5.645.279,13 m
  • Eingangsbereich der Köln Arcaden in Köln-Kalk (2021)

    Eingangsbereich der Köln Arcaden in Köln-Kalk (2021)

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  • Wasserturm der ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk (2013)

    Wasserturm der ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk (2013)

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    Lagodny, Fabian
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  • Der Wasserturm der ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk in Köln-Kalk (2020), Ansicht von Norden, der Turm grenzt an das Einkaufszentrum "Köln Arcaden" und ein Parkhaus.

    Der Wasserturm der ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk in Köln-Kalk (2020), Ansicht von Norden, der Turm grenzt an das Einkaufszentrum "Köln Arcaden" und ein Parkhaus.

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Die Köln Arcaden können als das Zentrum des City Forums Kalk angesehen werden. Dabei handelt es sich um eine 800 Hektar große, ehemals brachliegende Fläche, auf der sich bis 1993 die Chemische Fabrik Kalk (CFK) befand. Unter dem Projekt sollten die Brachflächen mit Hilfe von Einzelhandel, Dienstleistungszentren, Wohnungen und Grünflächen deutlich aufgewertet werden. Nachdem dort zunächst 2001 das Kölner Polizeipräsidium gebaut wurde, folgte 2003 die Grundsteinlegung der Köln Arcaden.

Abriss der Chemischen Fabrik Kalk und Bau der Arcaden
Als die CFK im Jahr 1993 ihren Betrieb einstellte, wurden die alten Hallen nach und nach abgerissen, wodurch das riesige Areal zunächst brach gelegen hat. Um das gesamte Gebiet und den Bezirk Kalk aufzuwerten wurde von der Stadtverwaltung beschlossen, mit dem City Forum Kalk den Strukturwandel von der Industrie hin zum Dienstleistungs- Einzelhandels-, und Wohnquartier einzuleiten.

Eingeläutet wurde das Projekt mit der Errichtung des neuen Kölner Polizeipräsidiums im Jahr 2001. Daraufhin folgt 2003 die Grundsteinlegung und am 2. März 2005 die Eröffnung der Köln Arcaden. Mittendrin, in dem 46.000 Quadratmeter großen Areal, ist das einzige Überbleibsel der CFK, der 43,6 Meter hohe Wasserturm erhalten geblieben. Im Falle eines Stromausfalls diente er als Notwasserspeicher für Kühl- und Speisezwecke. Der Turm wurde im Zuge des Baus der Arcaden restauriert und beinhaltet heute eine Zweigstelle der Stadtbibliothek Köln (Eckstein 2011). Außer der Fassade des Einkaufszentrums erinnert das Gebäude nur wenig an die Industrievergangenheit auf dem Areal. Allerdings hat die Geschichtswerkstatt Kalk am Eingang zum Parkhaus, neben dem Wasserturm, noch ein Schaltpult aus den Fabrikhallen und das Logo der CFK aufgestellt (Geschichtswerkstatt Kalk 2004).

Entwicklung der Arcaden
Mit ihren Plänen, auf dem ehemaligen CFK-Gelände ein modernes Einkaufszentrum zu errichten, sind die Gründer häufig belächelt worden. Zu schlecht war das Image des ehemaligen Arbeiterviertels. Doch sowohl durch die bauliche Neuentwicklung des Geländes als auch durch die Ansiedlung neuer Geschäfte und Büros wurde der Stadtteil enorm aufgewertet.
Tatsächlich gehört es mit 27.000 Quadratmetern Fläche eher zu den mittleren Projekten der Entwickler, die beispielsweise auch die Spandau-Arcaden in Berlin bauten. Trotzdem locken die Arcaden an Spitzentagen bis zu 70.000 Menschen in die über 110 Geschäfte.

Bedeutung für Kalk und die Region
Die Menschen aus Kalk sehen die Arcaden heute sehr unterschiedlich. Einerseits wurde der Stadtteil durch die gesamte Neuentwicklung des CFK-Geländes aufgewertet und wandelte sein Image immer mehr zum Guten. Die Arcaden sind zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt in Kalk geworden, da sie gegenüber der Kalker Post liegen, vor der nämlich der einzige Platz im Stadtteil liegt. Des Weiteren fahren hier die Stadtbahnlinien 1 und 9, die S-Bahn und diverse Buslinien, sodass sich dort sehr viele Menschen begegnen können.
Für viele ergab sich auch eine neue Chance durch den Bau der Arcaden, wie z.B. für einen Ladenbesitzer aus Siegburg, dessen Geschäft in der Siegburger Innenstadt nicht mehr lief und nun in den Arcaden ansässig ist. Gleichzeitig hat sich damit das gesamte Stadtbild verändert und vor allem gibt es die ehemalige Einwohnerstruktur nicht mehr, da der Arbeiterwohnort schlichtweg nicht mehr existiert.
Auf der anderen Seite haben die Arcaden auch eine enorme Strahlkraft, die sich mitunter negativ auf die Umgebung auswirken kann. Selbst in der linksrheinischen Kölner Innenstadt war die Eröffnung in Form von sinkender Kaufkraft zu spüren und insbesondere auf der Kalker Hauptstraße musste so manches alteingesessene Geschäft schließen, da die Kundschaft seit der Eröffnung der Arcaden ausbleibt.
Insgesamt stellen die Arcaden jedoch den Startschuss für die Entwicklung weg vom Industriestandort dar und sind für die Menschen aus Kalk ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt geworden.

(Leon Chrysostomides, Geographisches Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2022)

Internet
taz.de: „Kalk ist zum Kaufrausch verdammt“, 11.04.2005 (abgerufen 01.03.2022)
welt.de: „Köln Arcaden kosten 130 Mio. Euro“, 04.09.2003 (abgerufen 01.03.2022)
ksta.de: „Köln Arcaden. Einkaufscenter gut fürs Image“, 01.03.2010 (abgerufen 01.03.2022)

Literatur

Eckstein, Markus (2011)
Kulturpfade Köln. Deutz, Kalk, Humboldt-Gremberg. (Band 5.) Köln.
Geschichtswerkstatt Kalk (Hrsg.) (2004)
Kultur- und Industriepfad Kalk. Köln.
Mölich, Georg; Pohl, Stefan (1994)
Das rechtsrheinische Köln - Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Köln.

Köln Arcaden in Kalk

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kalker Hauptstraße 55
Ort
51103 Köln - Kalk
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 2003

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Leon Chrysostomides (2022): „Köln Arcaden in Kalk”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343499 (Abgerufen: 18. Mai 2024)
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