Der Steigerkopf ist ein 614 Meter hoher Berg am Ostrand des Pfälzerwaldes. Der Gipfel liegt in einem Luftlinien-Abstand von rund sieben Kilometern zu der Stadt Edenkoben. Im Volksmund wird der Steigerkopf auch als Schänzel bezeichnet. Der Begriff leitet sich von dem militärischen Verteidigungsbauwerk der Schanze ab. Eine Schanze bestand im Wesentlichen aus wallartigen Erdaufschüttungen unter Zuhilfenahme von Holz und zum Teil Mauerwerk.
Der Steigerkopf bot bereits im Dreißigjährigen Krieg und vor allem im 18. und frühen 19. Jahrhundert die Voraussetzungen für eine militärische Höhenstellung, um feindliche Truppen anzuziehen und bekämpfen zu können. Vor diesem militärhistorischen Hintergrund entstanden rund um den Steigerkopf bzw. das Schänzel zahlreiche Erinnerungsorte. Im Umfeld von wenigen hundert Metern befinden sich ein Aussichtsturm mit historischen Bezügen (Schänzelturm), sichtbare Relikte umfangreicher Schanzenbauwerke und eine große Anzahl historischer Gedenk- und Hinweissteine. Darunter befinden sich acht Rittersteine. Knapp drei Kilometer entfernt weist ein neunter Ritterstein ebenfalls auf Kampfhandlungen am Schänzel hin. Den historischen Hintergrund bildet im Wesentlichen der Erste Koalitionskrieg, der 1792 bis 1797 stattfand. Weitere historische Bezüge bestehen zu dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)
Literatur
Eitelmann, Walter; Kimmel, Ernst (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Eine steinerne Geschichtsschreibung. S. 422. S.62 f, Neustadt an der Weinstraße (5. leicht überarbeitete Auflage mit Wandervorschlägen).
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