Der Ortsname setzt sich aus dem alten Bachnamen strinzepha für den Aubach und dem Namen der Kirchenpatronin, der heiligen Margarethe, zusammen; die erste urkundliche Erwähnung ist von 1184 überliefert, als Papst Lucius III. den Besitz des Klosters Bleidenstadt bestätigt. Schreibweisen waren u. a. Strentzge minorem und 1465 sant Margarethen Strintz. So wurden Strinz-Margarethä und Strinz-Trinitatis vormals als maior-, minor-, Vorder- und Hinterstrinz unterschieden; auch noch andere Bezeichnungen kamen vor.
Das Dorf war dem Kloster Bleidenstadt zehntpflichtig und gehörte dann zur Herrschaft Nassau-Idstein. Eine Steuerliste von 1573 zeigt die relativ gute wirtschaftliche Stellung von Strinz-Margarethä im Vergleich zu einigen Nachbarorten. 1658 wurde mit 70 Personen eine ungewöhnlich große Einwohnerzahl nach dem Dreißigjährigen Krieg festgestellt. Die alte turmlose Kirche mit Ostchor wurde 1830 vor dem Bau der jetzigen Kirche abgebrochen, der Kirchhof nach außerhalb des Ortes verlegt. Eine Schule ist seit 1685 erwähnt, 1871 wurde an ihrer Stelle die alte Schule neben der Kirche erbaut, die bis zum Bau der Volksschule 1951 dem Unterricht diente. 1992 zählte der Ort fast 1200 Einwohner.
Die Dorfsiedlung erstreckt sich parallel zum Aubachtal an der nördlich am Hang geführten Hauptstraße (Scheidertalstraße). Die Mitte wird eingenommen von einer durch eine Bruchsteinmauer gefasste hochgelegene Terrasse, auf der Kirche, Pfarrhaus und alte Schule eine Dreiergruppe bilden. Bei den südlich des Aubaches gelegenen Ortsteilen dürfte es sich um jüngere Erweiterungen handeln. Im Aubachgrund finden sich auch hier Hofreiten des 18. Jahrhunderts, der südliche Teil der Pfalzstraße ist relativ einheitlich um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Die Brücke wurde 1949 erbaut, gleichzeitig die Pfalzstraße gepflastert. Rest historischer Bausubstanz: Pfalzstraße 8, Hofreite mit Scheune des 18. Jh. Neben den heute vorhandenen Brunnen gab es früher weitere gusseiserne Dorfbrunnen in der Scheidertalstraße. Der sechseckige Brunnen mit verzierter Säule an der Gabelung der Scheidertalstraße ist ein moderner Nachguss.
(Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2009)
Literatur
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.) (2003)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis II. Altkreis Untertaunus. S. 262, Wiesbaden.
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