Baunhöller Mühle bei Emmelshausen

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Emmelshausen, Ney
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 10′ 25,08″ N: 7° 31′ 16,85″ O 50,17363°N: 7,52135°O
Koordinate UTM 32.394.413,50 m: 5.558.982,76 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.394.446,43 m: 5.560.766,72 m
  • Baunhöller Mühle bei Emmelshausen (2014)

    Baunhöller Mühle bei Emmelshausen (2014)

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  • Baunhöller Mühle bei Emmelshausen mit modernen Erweiterungsbauten für den Gastronomiebetrieb (2014)

    Baunhöller Mühle bei Emmelshausen mit modernen Erweiterungsbauten für den Gastronomiebetrieb (2014)

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  • Kapelle an der Baunhöller-Mühle bei Emmelshausen (2014)

    Kapelle an der Baunhöller-Mühle bei Emmelshausen (2014)

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  • Modell der Baunhöller Mühle bei Emmelshausen in der Zeit um 1950 (2014).

    Modell der Baunhöller Mühle bei Emmelshausen in der Zeit um 1950 (2014).

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  • Schankraum der Gaststätte in der Baunhöller Mühle bei Emmelshausen (2014)

    Schankraum der Gaststätte in der Baunhöller Mühle bei Emmelshausen (2014)

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Die Baunhöller Mühle liegt im Preisbachtal am Liesenfelder Bach im Hunsrück in der Nähe von Halsenbach und Emmelshausen.

Die Entstehung der Baunhöller Mühle ist auf den Beginn des 18. Jahrhunderts datiert. Der erste Besitzer war Hans Emmerich Pinger. Nach dessen Tod wurden sein Sohn Anton Pinger und seine Frau Theodora im Jahre 1743 Eigentümer der Baunhöller Mühle. Anton Pinger stellte bei dem pfälzischen Kurfürsten den Antrag, die ehemalige Ölmühle, welche ungefähr 250 Meter oberhalb der Baunhöller Mühle stand, wieder zu errichten.
Anna Pinger, eine Tochter von Anton Pinger, erbte im Jahre 1775 die Baunhöller Mühle. Eine weitere Tochter, Anna Maria Pinger, baute mit ihrem Ehemann Nikolaus Kremer die „Untere Baunhöller Mühle“. Schließlich übertrug Ludwig Biersch, der Ehemann von Anna, 1787 die Baunhöller Mühle seinem gleichnamigen Sohn.

Obere Baunhöller Mühle und Untere Baunhöller Mühle
1828 wurde die Gemarkung der Gemeinde Liesenfeld vermessen. Die „Obere Baunheller Mühl“, zu der die Mühle mit Wohnhaus, Scheune, Backhaus sowie Ölmühle gehörte, war im Eigentum von Müller Jospeh Pinger. 1846 funktionierte er die Ölmühle zu einer Mehlmühle um. Die „Untere Baunheller Mühl“ mit einer Mühle und Wohnung war im Besitz von Philipp Boos und seiner Frau Anna.
1857 baute Jospeh Pinger an der „Oberen Baunhöller Mühle“ eine kleine Kapelle, die auch heute noch vorhanden ist. 1874 erwarb er ebenfalls die „Untere Baunhöller Mühle“. Oberhalb der Mehlmühle baute Jospeh Pinger um 1890 eine Ölmühle. Der Sohn Peter Pinger übernahm im Jahre 1900 das gesamte Anwesen der Baunhöller Mühle. Ein Jahr später wurde die „Untere Baunhöller Mühle“ an die Mühlengenossenschaft Liesenfeld verkauft, die dort bis zum Ende der 1920er Jahre ihr Getreide selbst mahlte. Die „Untere Baunhöller Mühle“, die baufällig war, wurde in den 1930er Jahren abgerissen und nicht mehr aufgebaut.

Umfunktionieren der wassergetriebenen Bachmühle zur Gaststätte und Pension
1924 wurden Therese Pinger und ihr Mann Alois Nick Besitzer der Baunhöller Mühle. Diese Ehe brachte vier Kinder hervor. Das Ende der wassergetriebenen Bachmühlen ließ sich im Jahre 1953 feststellen. Resultierend wurde die Baunhöller Mühle 1954 zur Gaststätte und Pension umfunktioniert. Der Mahlbetrieb wurde 1957 endgültig eingestellt. Neben der Herstellung von Mehl war die Landwirtschaft für die Baunhöller Mühle ein wesentlicher Wirtschaftszweig.

Im Juni 1954 kamen die ersten Gäste in die Baunhöller Mühle. Diese wurden mit einem Leiterwagen dorthin gebracht. Um die Gäste mit Wasser zu versorgen, wurde dieses vom Brunnen in die Zimmer der Gäste getragen. Zugleich wurden die Gäste in einem heute genutzten privaten Raum bewirtet. Die beiden Zimmer der Pension befanden sich über dem Küchenbereich.

Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen
1964 wurde die Wirtschaft erweitert, um den Gästen entsprechende Räume zur Verfügung zu stellen. Irmgard als eines der Kinder übernahm mit ihrem Ehemann Alfons Link im Jahre 1967 die Baunhöller Mühle. Durch weitere Neu- und Umbaumaßnahmen wurde die Baunhöller Mühle zu einem stärker frequentierten Ausflugslokal.
Zwei neue Ferienwohnungen wurden im Jahre 1974 gebaut, nachdem das Dach des alten Bruchsteingebäudes einsturzgefährdet war. Vorher waren in diesem eine Scheune sowie ein Stall vorhanden. Einen weiteren Stall, der 1949 errichtet wurde, hatte man im Jahre 1983 abgerissen, um weitere Ferienwohnungen für die Gäste zur Verfügung zu stellen. 1984 und 1998 wurde die Gaststätte wiederum ausgebaut und dementsprechend neue Sitzmöglichkeiten für die Gäste geschaffen. 1998 wurde ebenso ein neuer Wohnraum erbaut. Eine Terrasse, die in den 1950er Jahren errichtet und im Laufe der Zeit ausgebaut wurde, dient ebenfalls als weitere Sitzgelegenheit.

Heutige Nutzung
2004 übernahm die Tochter Doris mit ihrem Ehemann Karl-Heinz Becker die Baunhöller Mühle. Während Doris Becker im Service- und Verwaltungsbereich tätig ist, ist ihr Ehemann für die Zubereitung der Speisen verantwortlich.
Die Baunhöller Mühle stellt heutzutage ein beliebtes Ziel für einheimische Wanderer dar. Ebenfalls nutzen auch Gäste aus entfernteren Regionen die Baunhöller Mühle, um die Ruhe zu genießen, wandern zu gehen und die kulturlandschaftliche Umgebung zu entdecken. Hierfür stehen modernisierte Ferienwohnungen zur Verfügung.
Darüber hinaus ist es möglich, nach einer Wanderung oder mit dem Auto zu der Baunhöller Mühle zu gelangen, um auf der Terrasse oder im Restaurant die gutbürgerliche Küche zu genießen. Auch für die Jüngeren steht ein unterschiedliches Angebot zur Verfügung. Sie können den auf der großen Rasenfläche gelegenen Spielplatz sowie den Bach nutzen. Verschiedene Veranstaltungen, wie das Mühlenfest am 1. Mai jeden Jahres, sowie weitere Verschönerungsmaßnahmen erhöhen die Attraktivität und laden ebenso zu einem geselligen Beisammensein ein.

(Christopher Gras, Universität Koblenz-Landau, 2014)

Internet
www.baunhoeller-muehle.de: Chronik der Baunhöller Mühle (Abgerufen: 11.08.2014)

Baunhöller Mühle bei Emmelshausen

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Auswertung historischer Fotos
Historischer Zeitraum
Beginn 1700 bis 1953

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„Baunhöller Mühle bei Emmelshausen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-99458-20140812-6 (Abgerufen: 22. März 2025)
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