Am Standort des ehemaligen Ohlerhammers befinden sich heute die modernen Fabrikanlagen der Firma Bergische Achsen KG Wiehl (BPW, 1898 gegründet als Bergische Patentachsenfabrik Wiehl GmbH). Der lange mit Wasser gefüllte Obergraben des Hammerwerks ist aber bis heute erhalten.
Der Ohlerhammer Ein Hammerwerk bei der Ortschaft Ohl ist für das 18. Jahrhundert nachgewiesen. Der Ohlerhammer wurde ab 1784 von der Firma Gebrüder Reusch betrieben, wo ab Mitte des 19. Jahrhunderts Achsen gefertigt wurden. Am 15. Juli 1898 gründen Otto Nohl, Carl Ferdinand Reusch, Ernst Gustav Reusch und Friedrich Zapp die Bergische Patentachsenfabrik GmbH in Wiehl. Die BPW nimmt ihre Tätigkeit am 1. Oktober 1898 auf. Diee Gesellschaft erwirbt das als Ohlerhammer bezeichnete Areal der stillgelegten Firma Gebrüder Reusch und beginnt mit der Fertigung von Achsen. Seit 1898 erstrecken sich die Fabrikanlagen der BPW am Standort des ehemaligen Ohlerhammers. Ober- und Untergraben des Hammerwerks sind erhalten, der Untergraben wurde 2022 saniert. Die Wasserkraft kann an der historischen Stelle des Hammerwerks mit der 1936 gebauten und 2013/14 aufwendig sanierten und automatisierten Kaplan-Turbine der Firma Voith zur Energiegewinnung genutzt werden.
Das Werksmuseum Seit 1952 unterhält die BPW Bergische Achsen KG an ihrem Stammsitz in Wiehl ein eigenes Werksmuseum. Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird die 5500-jährige Kultur- und Technikgeschichte von Achse, Rad und Wagen veranschaulicht. Die Sammlung präsentiert neben den historischen und modernen Achsen von BPW frühgeschichtliche und antike Exponate aus Europa, Asien und Afrika sowie neuzeitliche Exponate zum Wagenbau. Interaktive Stationen animieren den Besucher zum spielerischen Ausprobieren von einzelnen Fahrwerkskomponenten oder zum Aufrufen von Informationen. Darüber hinaus präsentiert das Museum Werke der Industriefotografin Ruth Hallensleben. Im Freigelände des Museums gruppieren sich eine Schmiede und Wagenremisen um den Hof. In den Remisen sind historische Kutschen und Nutzfahrzeuge von der Sackkarre bis zum LKW-Anhänger aufgestellt. Zudem schwingt der Werksschmied an jedem ersten Sonntag im Monat den Hammer und beantwortet Fragen zum heißen Eisen.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2011/2014)
Internet www.AchseRadWagen.de: BPW Bergische Achsen Kommanditgesellschaft (abgerufen 15.01.2014)
Literatur
Bosak, Klaus W. (1978)
Das Werksmuseum "Achse Rad uns Wagen": 5000 Jahre Entwicklung bis zur modernen Fertigung im bergischen Wiehl. In: Rheinisch-Bergischer Kalender 48, S. 78-83. o. O.
100 Jahre BPW in Zahlen und Fakten: 1898-1998. Wiehl.
Köppen, Thomas (1993)
Das Werksmuseum Achse, Rad und Wagen der Bergischen Achsenfabrik Fr. Kotz & Söhne in Wiehl. Ein wagenbauhistorisches Spezialmuseum mit 40jähriger Tradition. In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land 43, S. 20-23. o. O.
Kuhlmann, Bernhard (1986)
Zur Geschichte der Bergischen Achsenfabrik Fr. Kotz & Söhne und ihrer Vorläufer an der Wiehl. In: Treue, Wilhelm (Hrsg.): Achse, Rad und Wagen. Fünftausend Jahre Kultur- und Technikgeschichte, S. 361-391. Göttingen.
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2011)
Mühlenregion Rheinland (DVD-ROM, DVD-Video und Beilage). Köln.
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