Das Roßbacher Häubchen und die anderen Berghöhen prägen das Landschaftsbild rund um den Ort Roßbach. Das Häubchen hat eine Höhe von 345 m und ist ein Basaltkegel, der im Tertiär, also vor ungefähr 24 Millionen Jahren, entstand. Damals schob sich 1.150 GradC heißes flüssiges Magma durch Spalten aus dem Erdinnern an die Erdoberfläche. Das flüssige Magma erstarrte hier zu einer Bergkuppe. Infolgedessen bildeten sich im Innern des Berges zahlreiche Basaltsäulen. Sie haben eine fünf- oder sechseckige Form und sind unterschiedlich lang.
Basalt dient den Menschen seit jeher als Baustein für Mauern, Festungen und dem Straßenbau. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Eisenbahnlinien den Westerwald durchzogen, begann der industrielle Basaltabbau in dieser Region. 1883 begann der Basaltabbau am Roßbacher Häubchen durch die Gebrüder Moritz aus Hatzenport an der Mosel. Am Anfang wurden mit einfachsten Mitteln abgebaut. Die Basaltsäulen wurden mit Brechstangen gelöst. Auf der Bruchsohle wurden sie per Hand je nach Einsatzmöglichkeit sortiert. Nicht direkt verwendbare unförmige Steine wurden durch die Steinschläger zu Schotter und Pflastersteinen zerkleinert. Die Verladung erfolgte zunächst über Pferdewagen und dann auf Loren. Eine sogenannte Bremsbahn sorgte für einen sicheren Abtransport nach Roßbach/Wied.
Als die Basalt AG in Roßbach einen Großauftrag aus Holland bekam, mussten auch andere Steinbrucharbeiter zum Häubchen versetzt werden. Der Großauftrag bezog sich auf die „Trockenlegung der Zuidersee“, wofür der sogenannte „Afsluitdijk“ gebaut worden ist. 1941/42 wurde der Basaltabbau am Roßbacher Häubchen beendet.
Heute kann man den Gipfel des Roßbacher Häubchen über den Basaltweg erreichen. Die Strecke führt vom Masbach bis zur Nescher Bach und hat eine Länge von 8,7 km.
(Alexander Lo Iacono, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Literatur
Ortsgemeinde Roßbach/Wied (Hrsg.) (2007)
Roßbach - Ein Blick zurück. S. 147-152, Horb am Neckar.
Basaltkegel Roßbacher Häubchen mit ehemaliger Basaltgrube
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