Arbeitersiedlung Caspers-Neess in Hitdorf

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leverkusen
Kreis(e): Leverkusen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 03′ 47,7″ N: 6° 54′ 53,18″ O 51,06325°N: 6,91477°O
Koordinate UTM 32.353.886,25 m: 5.658.927,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.170,47 m: 5.659.081,28 m
  • Wohnhäuser Lohrstrasse 73-75a in Hitdorf (2015)

    Wohnhäuser Lohrstrasse 73-75a in Hitdorf (2015)

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  • Wohnhäuser Lohrstrasse 73-75a in Hitdorf (2015)

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  • Wohnhäuser Lohrstrasse 73-75a in Hitdorf (2015)

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  • Lohrstrasse 77-77a in Hitdorf (2015)

    Lohrstrasse 77-77a in Hitdorf (2015)

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  • Wohnhäuser Lohrstrasse 77-77a in Hitdorf (2015)

    Wohnhäuser Lohrstrasse 77-77a in Hitdorf (2015)

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  • Wohnhäuser Weinhäuserstrasse 25-35 in Hitdorf (2015)

    Wohnhäuser Weinhäuserstrasse 25-35 in Hitdorf (2015)

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    Siedlung Casper-Neess Hitdorf (2021)

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  • Siedlung Casper-Neess Hitdorf Doppelhaus (2021)

    Siedlung Casper-Neess Hitdorf Doppelhaus (2021)

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    Siedlung Casper-Neess Hitdorf Eckhaus (2021)

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  • Historische Aufnahme Siedlung Casper-Neess Hitdorf

    Historische Aufnahme Siedlung Casper-Neess Hitdorf

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An der Lohrstraße 73-77 und in der Weinhäuserstraße 25-35 stehen Doppelhäuser aus Backstein, die Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts als Arbeitersiedlung der Unternehmerdynastie Nees-Caspers: „Kleinsiedlung Hitdorf“ erbaut wurden.

Die aus ursprünglich zehn Hauseinheiten bestehende Siedlung an der Ecke Lohr- und Weinhäuserstraße diente der Unterbringung von Arbeitern der Tabak- und Zigarrenfabrik Gebr. Caspers(-Neess) und ihrer Familien und wurde deshalb auch „Caspers-Hüser“ genannt.

Die Tabakfabrik Gebr. Caspers ist seit 1818 in dem Anwesen an der Rheinstraße nachgewiesen und kam später durch Einheirat an die Familie Neess. Ende des 19. Jahrhunderts nahm sie nach der Firma J.I.Dorff an der Langenfelder Straße den zweiten Rang ein. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde neben der Rauchtabak- die Zigarrenproduktion der wichtigste Produktionszweig. Obwohl hauptsächlich angelernte junge Frauen für die überwiegend in Handarbeit erfolgende Produktion beschäftigt wurden, gehörten zu jedem Betrieb auch einige männliche Fachkräfte für die Wartung und Bedienung der Maschinen und für schwere Arbeiten. Mit der zunehmenden Konkurrenz anderer Unternehmen um regionale Arbeitskräfte sah sich auch die Firma Caspers-Neess offensichtlich gezwungen, Anfang des 20. Jahrhunderts um 1905 für Stamm- und Facharbeiter eigene Wohnungen anzubieten. Gleiches lässt sich bei der Hitdorfer Zündholzfabrik Salm beobachten, die neben dem neuen Fabrikstandort an der Langenfelder Straße ebenfalls um 1905 eine Reihe von (nicht erhaltenen) Arbeiterhäusern errichtete.

Die in fünf Doppelhauspaare gruppierten eineinhalb-geschossigen Häuser beherbergen im Erdgeschoss vorne eine Stube mit großem Fenster, hinten die Wohnküche mit Durchgang zum Abort- und Stallanbau. Im Dachgeschoss mit Drempel waren zwei von den Giebelseiten her belichtete Schlafkammern untergebracht. Die massiven Ziegelrohbauten sind mit profilierten Kunststeinelementen (Bogenanfänger und Schlussstein der Fenster- und Türöffnungen sowie Fensterbänke und Treppenstufen) ergänzt. Durch einfache Ziegelornamente sowie Farbwechsel sind die Fassaden gegliedert und differenziert. Trauf- und Ortganggesimse sind mit Klötzchen- und Zacken- bzw. Treppenfries versehen. Die Häuser 29/31 sind mit regelmäßigen Schichten gelber Ziegel aufgemauert. Auffällig sind die zwei Schornsteine je Haushälfte, die Wohnstube und Küche bedienten; die Dachdeckung erfolgte in Falzziegeln.

Raumangebot und Größe entsprechen den Tagelöhner- und Handwerkerhäusern vor Ort. Die meisten Häuser verfügen über einen kleinen Nutzgarten. Wohl bald nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Doppelhaus Lohrstraße 75-77 durch eine angepasste, unmittelbar angebaute weitere Hauseinheit (Nr. 77a) ergänzt, weswegen das Mittelhaus eine Gaube zur Beleuchtung des Dachgeschosses erhielt.

Trotz kleinen Formats und einfacher Grundform sind die Häuser sorgfältig proportioniert und im Detail unterschiedlich gestaltet. Sie entsprechen im Raumangebot den Häusern der einfachen Bevölkerung, lassen aber fachkundige Ausführung und gestalterischen Ehrgeiz erkennen, der auf den gehobenen Anspruch der Erbauer verweist. Die Erstellung der Siedlung diente vermutlich weniger der Behebung der Wohnungsnot, als der Bindung einer Facharbeiterschaft an das Unternehmen.
Die Siedlung Caspers-Neess bildet eine wichtige Ergänzung zu den erhaltenen Kaufmannshäusern und belegt damit nicht nur einen wichtigen lokalen Wirtschaftszweig, sondern auch die soziale Gliederung des Ortes. Es ist ein Dokument für einen ersten systematischen Wohnungsbau in Hitdorf und vermittelt ein Bild für die Dimension früherer Wohnansprüche in ländlicher Umgebung.

Hinweis
Das Objekt „Arbeitersiedlung Nees-Caspers“ in Hitdorf ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Leverkusen, laufende Nr. 184, Eintrag in die Denkmalliste am 13.03.1986).

(Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2021)

Literatur

Behrendt, Astrid (2020)
Spaziergang durch das alte Hitdorf. Hürth (2. Auflage).
Bilz, Fritz (2001)
Das Tabakgewerbe in und um Köln bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins, Jg. 72, S. 159-172. o. O.
Hinrichs, Fritz (1957)
Hitdorf am Rhein. Chronik eines bergischen Hafens. Opladen.
John, Gabriele; KulturStadtLev, Stadtarchiv (2005)
Leverkusen - Geschichte einer Stadt am Rhein. Bielefeld.
Pufke, Andrea (2021)
Siedlungen in NRW. Rheinschiene. (Band 2.) S. 1077-1078. Fulda.

Arbeitersiedlung Caspers-Neess in Hitdorf

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Lohrstraße/Weinhäuserstraße
Ort
51371 Leverkusen - Hitdorf
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1895 bis 1905

Empfohlene Zitierweise

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Alexander Kierdorf: „Arbeitersiedlung Caspers-Neess in Hitdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-98113-20140804-8 (Abgerufen: 21. März 2025)
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