Die fünfeckige Form des Burgfrieds besitzt auch die Neuerburg bei Niederbreitbach. Das Vorbild dieser Fünfecktürme im Rheinland war der vom Erzbischof Hillin (1152-1169) auf dem Ehrenbreitstein errichtete Fünfeckturm. Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel übernahm ab 1164 die Burg. Somit stand die Burg einige Jahre in Besitz des Kölner Erzbistums. In der Mitte des 13. Jahrhunderts gelangte sie mit den Kirchspielen Asbach, Neustadt und Windhagen durch Gräfin Mechthild von Sayn in den Besitz des Kölner Erzstiftes und wurde Sitz des Amtes Altenwied. Die erste urkundliche Erwähnung über die Einrichtung eines Amtes in Altenwied stammt aus dem Jahr 1275. Die Burg diente als wichtiger Stützpunkt für den Aufbau einer wirtschaftlichen und militärischen Verwaltung.
Mehr als 400 Jahre erhielt das Kölner Erzstift Einnahmen aus dem Amt Altenwied. Auch das nachfolgende nassauische Amt Altenwied (1806–1815) und die preußische Bürgermeisterei Altenwied (1817–1823) benannten sich nach der Burg.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1633 von spanischen Truppen verwüstet. Heute befindet sich die Burg im Privateigentum und ist der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Die Burganlage ist etwa 60 Meter lang und bis zu 26 Meter breit. Burg Altenwied wird dominiert von dem 17 Meter hohen fünfeckigen Bergfried, der eine Grundfläche von 15 × 9,5 Meter hat und wieder ein Dach besitzt. Andere Teile der Burg (wie z.B. die Schildmauer im Norden) sind noch erhalten bzw. wurden teilweise wieder aufgebaut. Heute ist nur eine Außenbesichtigung der bewohnten Burg möglich.
(Alexander Lo Iacono, Universität Koblenz-Landau, 2014)