Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges drohte dem Kloster die Schließung, die von den Schwestern abgewendet werden konnte, indem sie sich zur Übernahme von Arbeiten für die Wehrmacht verpflichteten. Hierzu gehörte beispielsweise das Nähen und Flicken von Militärkleidung. Allerdings blieb das Kloster nicht lange von den Bombenangriffen verschont und wurde so schwer zerstört, sodass die Schwestern evakuiert werden mussten. Beim Luftangriff vom 21. November 1944 wurde nur ein kleiner Teil des Klosters zerstört. Verheerender wirkte sich der Angriff vom 11. Dezember desselben Jahres aus, als mehr als zwei Drittel des gesamten Klosters einstürzten. Infolge der Angriffe verloren sieben Schwestern ihr Leben.
Der Wiederaufbau des Klosters setzte bereits im April 1945 ein, als die ersten Schwestern ins Kloster zurückkehrten und mit der Beseitigung der Trümmer begannen. Der gesamte Wiederaufbau erstreckte sich über einen Zeitraum von 20 Jahren, doch alle Schäden konnten beseitigt werden, sodass das Kloster heute wieder in seiner ursprünglichen Gestalt erstrahlt. Charakteristisch ist der neoromanische Stil, der sich in der gesamten Kirche wiederfindet, unter anderem am Rundbogenfries und der Fensterrose am Giebel.
Die Schwestern leben nach den Prinzipien von Klara von Assisi, die ihr Leben im adeligen Elternhaus aufgab, um ein Leben in Armut, Gehorsam und Keuschheit zu führen. Ihren Lebensunterhalt verdienen die Schwestern mit der Herstellung von Hostien, die in verschiedensten Ausführungen hergestellt werden.
Im Jahre 2004 feierte das Kloster Bethlehem sein 100-jähriges Bestehen. Es steht unter Denkmalschutz und ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
(Katharina Breuer, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
Klosterbethlehem.de (abgerufen am 30.07.2014)