Kapuzinerinnenkloster Bethlehem in Pfaffendorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Koblenz
Kreis(e): Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 20′ 36,89″ N: 7° 36′ 13,18″ O 50,34358°N: 7,60366°O
Koordinate UTM 32.400.645,32 m: 5.577.764,91 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.400.680,69 m: 5.579.556,32 m
Das Kloster Bethlehem wurde 1903 vom Mainzer Kapuzinerinnenkloster gegründet, da deren Kapazitäten infolge des raschen Zuwachses der letzten Jahrzehnte nicht mehr ausreichten. Die Neugründung des Klosters in Koblenz-Pfaffendorf erfolgte durch Mutter M. Ignatia von Hertling, die zum damaligen Zeitpunkt Oberin im Mainzer Kapuzinerinnenkloster war. Das Kloster und die Klosterkirche, Herz-Jesu-Kirche genannt, konnten bereits 1904 fertiggestellt und eingeweiht werden. Die Leitung des Klosters übernahm Mutter Ignatia, die zur Äbtissin gewählt wurde. Das Kloster Bethlehem, dessen Namen auf den Geburtsort von Jesus Christus zurückgeht, wurde in den folgenden Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg stetig ausgebaut.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges drohte dem Kloster die Schließung, die von den Schwestern abgewendet werden konnte, indem sie sich zur Übernahme von Arbeiten für die Wehrmacht verpflichteten. Hierzu gehörte beispielsweise das Nähen und Flicken von Militärkleidung. Allerdings blieb das Kloster nicht lange von den Bombenangriffen verschont und wurde so schwer zerstört, sodass die Schwestern evakuiert werden mussten. Beim Luftangriff vom 21. November 1944 wurde nur ein kleiner Teil des Klosters zerstört. Verheerender wirkte sich der Angriff vom 11. Dezember desselben Jahres aus, als mehr als zwei Drittel des gesamten Klosters einstürzten. Infolge der Angriffe verloren sieben Schwestern ihr Leben.
Der Wiederaufbau des Klosters setzte bereits im April 1945 ein, als die ersten Schwestern ins Kloster zurückkehrten und mit der Beseitigung der Trümmer begannen. Der gesamte Wiederaufbau erstreckte sich über einen Zeitraum von 20 Jahren, doch alle Schäden konnten beseitigt werden, sodass das Kloster heute wieder in seiner ursprünglichen Gestalt erstrahlt. Charakteristisch ist der neoromanische Stil, der sich in der gesamten Kirche wiederfindet, unter anderem am Rundbogenfries und der Fensterrose am Giebel.

Die Schwestern leben nach den Prinzipien von Klara von Assisi, die ihr Leben im adeligen Elternhaus aufgab, um ein Leben in Armut, Gehorsam und Keuschheit zu führen. Ihren Lebensunterhalt verdienen die Schwestern mit der Herstellung von Hostien, die in verschiedensten Ausführungen hergestellt werden.
Im Jahre 2004 feierte das Kloster Bethlehem sein 100-jähriges Bestehen. Es steht unter Denkmalschutz und ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

(Katharina Breuer, Universität Koblenz-Landau, 2014)

Internet
Klosterbethlehem.de (abgerufen am 30.07.2014)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Koblenz. Denkmalverzeichnis kreisfreie Stadt Koblenz, 2. Juni 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
Krammes, Wolfgang; Jakobs, Bernhard; Gräff, Herbert (2008)
Die Kirchen im Mittelrheintal. S. 158, Petersberg.

Kapuzinerinnenkloster Bethlehem in Pfaffendorf

Schlagwörter
Ort
Koblenz - Pfaffendorf
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1903 bis 1965

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„Kapuzinerinnenkloster Bethlehem in Pfaffendorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-97121-20140721-2 (Abgerufen: 18. März 2025)
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