Die Mitglieder und Mitarbeiter der Konsumgenossenschaft gehörten meist der SPD, den freien Gewerkschaften oder den verschiedenen Gesangs- oder Sportvereinen für Arbeiter an. Oftmals fanden Gewerkschafter, die wegen ihres Engagements ihre Arbeitsstelle verloren hatten, gerade in der Konsumgenossenschaft Arbeit. So wohnten hier einige der prominentesten Partei- und Gewerkschaftsführer. Der bekannteste war sicherlich Carl Eberle (1869-1951). Er war Vorsitzender der Gewerkschaftskommission Elberfeld-Barmen, 1899 einer der Mitbegründer der Konsumgenossenschaft und 1909 einer der ersten vier sozialdemokratischen Stadtverordneten in Barmen. Nach der Gründung der Weimarer Republik (1918) wurde er Dezernent der Stadt Barmen und Mitglied im preußischen Staatsrat.
Im gleichen Haus mit der Nummer 16 befand sich im Erdgeschoß eine der in allen Stadtteilen eingerichteten „Verteilungsstellen“ (eine Treppenstufe des später zugemauerten Eingangs ist noch zu erkennen). In der Verteilungsstelle bezogen die Genossenschafter ihre Waren, hier fanden später, als die Zahl der Genossenschaftsmitglieder zu groß geworden war, die dezentralen Versammlungen statt, auf denen die Vertretungen in den Genossenschaftsgremien gewählt wurden. Die Waren hatten meist den gleichen Preis wie beim privaten Einzelhändler, doch in der Genossenschaft legte man Wert auf hohe Qualität und am Ende des Jahres wurde ein Teil des Überschusses als „Rückvergütung“ an die Mitglieder ausgezahlt.
(Reiner Rhefus, Stadt Wuppertal / Karl-Heinz Buchholz, LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)