Wirtschafts- und sozialgeschichtlich überregional bedeutende montanindustrielle Kulturlandschaft, Reste der ehemaligen Gutehoffnungshütte – GHH (VDL 2010)-
Nördlich der Emscher in Osterfeld und Sterkrade: St. Antony-Hütte von 1758 (älteste des Ruhrgebiets, Keimzelle der GHH) mit Kontor und Hüttenleitergebäude (19. Jahrhundert) sowie ergrabener Hüttenanlage (LVR-Industriemuseum), Betriebswasserteiche am Elpenbach von 1800 zu Parkanlagen umgestaltet.
Zeche Osterfeld: bauliche Reste auf Schacht 1/3: Torhäuser und neubarockes Verwaltungsgebäude von 1913; Fördergerüst von 1950 als Landmarke; Kokskohlenvergleichmäßigungsanlage von 1980 (größte freitragende Holzhalle Europas); auf Schacht 4 sehr seltene Turmförderanlage von 1924, Kaue, Magazin, Verwaltung.
Werksiedlungen Eisenheim (ab 1844, älteste im Ruhrgebiet; 1972 erste Bürgerinitiative zur Rettung von Bergbaukolonien) und Stemmersberg (1902–04) mit Jugendhaus von 1910/11 (Architekt Bruno Möhring), Birkenhofsiedlung der 1920er Jahre, katholische Kirche St. Josef („Heidekirche“), Volksgarten Osterfeld.
Südlich der Emscher in (Alt-)Oberhausen: Reste der ehemaligen Gutehoffnungshütte: Werkbauten an der Essener Straße, u.a. Werksgasthaus (1914, Architekt Carl Weigle), Hauptverwaltungsgebäude III und Zentrallager von 1921–25 unter Bauhaus-Einfluss (Architekt Peter Behrens), Turbinenhalle; Wasserturm; Gasometer von 1928/29, damals größter Scheibengasbehälter Europas, heute Ausstellungshalle mit 110 m hoher Aussichtsplattform; Landmarke und Wahrzeichen des westlichen Ruhrgebiets.
Gegenüber Schloss Oberhausen für leitende Mitarbeiter der GHH die Beamtenkolonie Am Grafenbusch, 1910–23 nach Entwürfen von Architekt Bruno Möhring, Berlin: großbürgerliches Wohnquartier im englischen Landhausstil aus Villen, Doppelhäusern, Hauszeile und zentralem Platz, eingebunden in weiträumiges parkartiges Grün.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern von Strukturen und tradierten Nutzungen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Bereichen
- Bewahren und Sichern von Elementen, Strukturen, Nutzungen sowie Ansichten und Sichträumen von historischen Objekten
- Wahren als landschaftliche Dominante
Aus: Landschaftsverband Rheinland / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr, 2014
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr (Abgerufen: 04.04.2016)