Lippeaue zwischen Stockum und Wethmar (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 497)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Gemeinde(n): Bergkamen, Hamm, Lünen, Werne
Kreis(e): Hamm, Unna
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 38′ 30,93″ N: 7° 36′ 31,43″ O 51,64193°N: 7,60873°O
Koordinate UTM 32.403.730,61 m: 5.722.129,93 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.403.766,16 m: 5.723.978,25 m
Die Lippeaue zwischen Stockum und Wethmar und ihr Umfeld sind hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr. Die wertbestimmenden Merkmale der historischen Kulturlandschaft werden für die Maßstabsebene der Regionalplanung kurz zusammengefasst und charakterisiert.

Auenlandschaft mit Flusslauf und Altarmen, teilweise mit Hecken, Baumreihen, Kopfbäumen und Einzelbäumen reich strukturiert. Überlieferte auentypische Grünlandstandorte, persistente Siedlungsstruktur (Einzelhöfe und Drubbel Heil), Kapellen (südlich Langern, östlich Heil und die Rochuskapelle an der B 54) und Wegekreuze als Zeugnisse des Glaubens. Historische Mühlstandorte, Schleusen und Wehre (Werne und Beckinghausen). Die ehemalige Lippeschleuse Werne wurde in den 1820er Jahren errichtet, ist als Relikt erhalten, ein Dokument für die Entwicklung der westfälischen Wasserstraßen. Treidelschifffahrt u.a. für den Transport von Salz und Raseneisenerz, westlicher Teil des Schleusengrabens erhalten, Bodendenkmal.

Ein selten gewordenes Zeugnis der Badekultur ist das Naturfreibad Heil, das in der Tradition der Flussbadeanstalten des 20. Jahrhunderts in einem Seitenarm der Lippe in Betrieb ist.

Ziegelei Siegeroth in Lünen-Wethmar seit 1811, eine von ursprünglich 13 Ziegeleien in Lünen, heute mit einem Zick-Zack-Ofen mit acht Kammern, erhalten sind der Ofen, die Lehmhalde, Werkstatt und Trockenschuppen. Auf der Wiese westlich der Ziegelei der ehemalige Friedhof von Wethmar, Bodendenkmal.

Auenbereich mit guten Erhaltungsbedingungen für organische Materialien, Wölbäcker. Bedeutend sind auch Funde aus der Lippe (zwei Einbäume, Metallobjekte), eisenzeitliche Lesefunde, eine früh- bis hochmittelalterliche Siedlung, die Relikte der Königslandwehr und eine karolingische Befestigung (Bumannsburg, Funde vom 9. bis 12. Jahrhundert).

Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
  • Bewahren und Sichern von Elementen, Strukturen, Nutzungen sowie Ansichten und Sichträumen von historischen Objekten
  • Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
  • Sichern linearer Strukturen
  • Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
  • Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext


Aus: Landschaftsverband Rheinland / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr, 2014

Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr (Abgerufen: 04.04.2016)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2014)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. S. 269, Köln u. Münster.

Lippeaue zwischen Stockum und Wethmar (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 497)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2012

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„Lippeaue zwischen Stockum und Wethmar (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 497)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-89919-20140406-269 (Abgerufen: 5. Mai 2024)
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