Auenlandschaft mit Flusslauf und Altarmen, teilweise mit Hecken, Baumreihen, Kopfbäumen und Einzelbäumen reich strukturiert (v.a. südlich Lünen). Relikte von historischen, auentypischen Grünlandstandorten, persistente Ackerflächen (z.B. westlich Haus Dahl), historischer Waldbereich Dahler Holz mit persistenten Waldrändern.
Persistente Siedlungsstruktur (Einzelhöfe und Drubbel Pelkum) mit historischen Adelssitzen und Höfen, historischen Mühlstandorten, Schleusen und Wehren.
Bedeutend sind auch Relikte von Wölbäckern, ein Urnenfriedhof und randlich liegende erhaltene Grabhügel sowie die Landwehr bei Haus Buddenburg. Der Name geht zurück auf eine Burg, die bis 1293 bestand. In dem Bereich liegen auch Reste einer Flakstellung aus dem Zweiten Weltkrieg.
Haus Horst war Kommende des Johanniterordens, 1300 erste urkundliche Erwähnung.
Herrenhaus Dahl mit Wirtschaftsgebäude war ursprünglich von zwei Wassergräben umgeben (Gräftenhof), von denen heute nur einer erhalten ist, Gräfte wird von mehreren Quellen gespeist. Der südliche und südwestliche Teil des Grabens sind heute zugeschüttet. Haus Dahl im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, heute Baukörper verschiedenen Alters direkt am Lippehang. Kern ist der rechteckige Turm an der Südostecke des Herrenhauses, einschließlich eines anschließenden Baukörpers aus Bruchstein, im 16. Jahrhundert wurde nach Westen hin in Backstein über dem Bruchsteinsockel erweitert, im 18. und 19. Jahrhundert erweitert, auf der Preußischen Uraufnahme am südlichen Lippeufer ein Lippekanal, ggf. Reste im Boden vorhanden, Teile der Gräfte erhalten und durch eine mit Streben verstärkte Hau- und Bruchsteinmauer, Bodendenkmal.
Ehemalige Lippeschleuse, in den 1820er Jahren errichtet, das Oberhaupt aus Backstein, Kanten und Abdeckungen aus Werkstein. Zeugnis der Verkehrsgeschichte des frühen 19. Jahrhunderts, ein Dokument für die Entwicklung der westfälischen Wasserstraßen. Treidelschifffahrt auf der Lippe u. a. für den Transport von Salz und Raseneisenerz, Bodendenkmal.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern von Elementen, Strukturen, Nutzungen sowie Ansichten und Sichträumen von historischen Objekten
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
- Wahren als landschaftliche Dominante
- Sichern linearer Strukturen
- Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
Aus: Landschaftsverband Rheinland / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr, 2014
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr (Abgerufen: 04.04.2016)