Halbkreisförmiger Grünzug bei Gelsenkirchen-Buer. Planung der wohnungsnahen Erholung durch das Bereitstellen, Erschließen und Gestalten von Grünflächen. Entstehung des ursprünglichen Buerschen Grüngürtels zwischen 1922 und 1927 in der Amtszeit von Gartenbaudirektor Ernst Max Gey. Schloss Berge (auch Bodendenkmal) mit seiner Umgebung, Hauptfriedhof – hier bereits vorgeschichtliche Urnenbestattung – und angrenzendes Waldgebiet Löchterheide (Anpachtung zur Ergänzung im Norden 1929), verbunden durch die Nahtstelle des Stadtwaldes, der 1924 durch die Stadt Buer aufgekauft wurde. In der Löchterheide alte Parzellenstrukturen und Wölbäcker. Im Stadtwald wurden Elemente eines Volksparkes der 1920er Jahre eingebracht: Kontrastreich in den Wald eingebettete Volkswiese und Freilichtbühne. Gestaltung der Flächen durch umgebende Baumreihen, freiwachsende Sträucher und angelegte Gewässer. Grundkonzeption mit der heutigen großen Spielwiese noch ablesbar. Großer Ruder- und Angelteich sowie historisches Bootshaus aus dieser Anfangszeit.
Im Westen Berger See, Parkanlage Lohmühle und Halde Rungenberg. Die noch jungen Grünflächen stehen im Zusammenhang mit dem Planungsgedanken eines ergänzten Grüngürtels und bilden einen Teil der Bergbaugeschichte der Stadt ab.
Stadtbereich mit besonderer Denkmalbedeutung (VDL 2010): Großzügige Villenbebauung um 1915 im Randbereich des Parks, großzügige Grundstückszuschnitte, hoher Freiflächenanteil, repräsentative Solitärlage auf dem Grundstück, ergänzende Wohnbebauung bis in die 1950er Jahre.
Zeche Hugo, ab 1954 wurde die Anlage 2/5 umfassend ausgebaut. Übertageanlage weitestgehend abgerissen, erhalten blieb das Fördergerüst und Fördermaschine von Schacht Hugo 2 sowie die Markenkontrolle.
Siedlung Schüngelberg: 1897–1919 als Arbeiter- und Beamtensiedlung für die benachbarte Zeche Hugo errichtet nach Plänen von Wilhelm Johow, Hauptzugang durch Torhaus, großzügige private Freiflächen, gewinkelte Straßenführungen mit platzartigen Straßenaufweitungen mit der ergänzenden Neubebauung im Rahmen der IBA realisiert nach Plänen von Rolf Keller. Axialer Bezug zwischen Halde und Siedlung im Rahmen der IBA neu angelegt, Trasse der ehem. Werkbahn im Norden und Osten der Siedlung erhalten.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern von Strukturen und tradierten Nutzungen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Bereichen
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges, insbesondere Pflege der Freiräume mit den ursprünglichen Elementen der 1920er Jahre. Entwicklung in Fortführung der Planungsidee Grünzug zur Naherholung
- Sichern linearer Strukturen
- Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
Aus: Landschaftsverband Rheinland / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr, 2014
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr (Abgerufen: 04.04.2016)