Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurde ein rechteckiges Römerkastell in Boppard am Rhein angelegt. Es war 308 Meter lang und 154 Meter breit. Dessen Bezeichnung lautete „Bodobrica Romana“, woraus sich der heutige Name der Stadt ableitete. Überreste des damaligen Kastells sind auch heute noch sichtbar: Inmitten der Bopparder Altstadt befindet sich die Stadtmauer, welche als die besterhaltene Festungsmauer Deutschlands gilt.
Die Mauern der Befestigung waren circa 3 Meter dick und insgesamt wurden 27 Türme errichtet. Ursprünglich befanden sich Häuser für Besatzungsmitglieder im Inneren des Kastells.
Ausgrabungen
Für das Militär war ein Bad vorgesehen, welches in den 1960er Jahren am Standort der heutigen Pfarrkirche St. Severus ausgegraben wurde. Funde von römischen Münzen datieren den Bau des Kastellbads auf etwa 355 n. Chr. Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts gelang es, den gesamten Verlauf der Kastellmauer zu rekonstruieren und teilweise freizulegen, was bedeutet, dass etwa 100 m Mauer und vier Türme sichtbar gemacht werden konnten.
(Lisa Fertek, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Quelle
Informationstafeln vor Ort