Der vor mehr als 200 Jahren in historischer Bauweise errichtete Postdeich besteht hauptsächlich aus Backsteinen, die auf die Böschung gepflastert wurden. Eine dichte Vegetationsnarbe sichert den Deich.
Knapp einen Hektar misst dieser unter Schutz gestellte Deichabschnitt, der als „artenreiche Magerwiese und -weide“ zahlreiche gefährdete und geschützte Pflanzenarten beherbergt.
Die naturnahe, historische Auenlandschaft zwischen Rhein und Postdeich entstand durch auch heute noch vorkommende regelmäßige Überflutungen und ist wichtiger Lebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Auf den Rhein-Deichen am Niederrhein sind durch die steile Böschung Trockenheit und Wärme, durch die Auenböden Basenreichtum sowie ein mild-gemäßigtes Klima gegeben. Charakteristische Pflanzen dieser Standorte sind der auffallende Wiesen-Salbei, die kugeligen Köpfe des Kleinen Wiesenknopfs und die zarten, rosa bis fliederfarbenen Blüten der Acker-Witwenblume und Tauben-Skabiose. Hinzu kommen die bekanntere Wiesen-Flockenblume, Dost (Oregano) und Thymian. Die floristischen Besonderheiten bleiben durch Beweidung und regelmäßige Mahd erhalten; zurzeit wird die Fläche beweidet.
Da der Postdeich nicht mehr als Hochwasserschutzanlage gilt, werden die aufkommenden Gehölze geduldet und für die Vogelwelt erhalten.
Der Postdeich ist Teil des 616 Hektar großen Naturschutzgebietes „Droste Woy, Rheinaue zwischen Wesel und Bislich“, welches zum Naturraum „Untere Rheinniederung“ gehört.
(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2013. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)
Internet
www.naturschutzinformationen-nrw.de: Fachinformationen Naturschutzgebiet Droste Woy, Rheinaue zwischen Wesel und Bislich (WES-026) (abgerufen 21.08.2017)