Die Bahnstrecke wurde als Abschnitt der Eisenbahnlinie Bietigheim-Mühlacker-Bruchsal zwischen 1835 und 1853 angelegt. Auf der Flurkarte von 1835 ist ein kleiner Abschnitt im äußersten Südwesten der Gemarkung Maulbronn bereits eingetragen. Für die Trasse musste der Eichelberg zwischen Maulbronn und Ölbronn auf einer Länge von fast 300 Metern untertunnelt werden. Durch den Streckenverlauf erhielt Maulbronn nur einen ortsfernen Bahnhof, der etwa 3 km vom Stadtzentrum entfernt ist.
Mit dieser Bahnlinie wurde Maulbronn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Hierdurch wurde auch die industrielle Entwicklung ermöglicht. Hiervon und vom aufkommenden Baugewerbe profitierten die Natursteinbrüche. Der Steinbruchbetrieb in Maulbronn wurde erweitert und der Sandsteinabbau in Schmie begann in nennenswertem Umfang.
Die Bahnlinie Bietigheim-Mühlacker-Bruchsal wird auch als so genannte Westbahn bezeichnet. Die 1853 eröffnete Eisenbahnstrecke ist die erste Schienenverbindung zwischen den Ländern Baden und Württemberg. Die Strecke war für den nationalen und internationalen Fernverkehr von großer Bedeutung, die sie mit der Inbetriebnahme der Schnellbahnstrecke Mannheim-Stuttgart verlor. Heute dient die Bahnverbindung hauptsächlich dem Regional- und Güterverkehr.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Literatur
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Dutt, Günter (1996)
Ein Streifzug durch 150 Jahre Tunnelbauwerke in Württemberg. In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte. Nr. 28, S. 47–63. Lübbecke.
Hans-Wolfgang Scharf (2006)
Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. Freiburg i.B..
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