Objektstandort Circa 1200 Meter südöstlich von Stromberg befindet sich in lichtem Wald auf einer an drei Seiten – durch den Kesselbach und den Neuburgsiefen im Süden, den Burgsiefen im Norden und die Sieg im Westen – natürlich begrenzten Bergkuppe eine durch drei Abschnittswälle gesicherte Ringwallanlage auf einem 316,6 Meter hohen Berg.
Kurzbeschreibung Westlich an den innersten Abschnittswall schließt sich ein ovaler, circa 450 mal 200 Meter großer, durch Terrassierung erkennbarer, geschützter Innenraum an. Nach Osten, wo der Sattel wieder in langsam steigendes Gelände übergeht, liegt an der engsten Stelle in der Verlängerung des Burgsiefens in Richtung Neuburgsiefen der vorderste Abschnittswall. Nur wenig dahinter, in nach Westen ansteigendem Gelände sind der mittlere und innere Wall errichtet worden. Sowohl im 1. Jahrtausend vor Christus (Metallzeit) als auch im Mittelalter werden Höhenbefestigungen in exponierten Geländesituationen von den Eliten/Adeligen angelegt und dienten in Kriegszeiten auch als Zufluchtsort für die Bevölkerung der benachbarten Außensiedlungen. Als Machtzentrum weithin sichtbar, kann von einer weitaus geringeren Bewaldung des Geländes zu dieser Zeit ausgegangen werden. Auch im Vorfeld der Abschnittswälle war sicherlich ein ungehinderter Blick auf etwaige Angreifer gegeben. Die Wälle, meist mörtellos geschichtete Bruchsteine (Trockenmauer), wurden durch Holzbalken und -verankerungen sowie durch Erdaufschüttungen an der Innenseite stabilisiert (Holz-Erde-Mauer).
(Rainer Laskowski, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 1978)
Zustand/Erscheinungsbild Die Wälle und Gräben sind gut erhalten, stellenweise jedoch gestört durch alte und neue Waldwege. Die 10,2 Hektar große Anlage ist heute mit Nadelbäumen bewachsen. Im Zuge der Neuanlage von Wanderrouten der Regionale 2010 wurde dieses herausragende Bodendenkmal in den Wälderweg bzw. Natursteig Sieg aufgenommen und neu beschildert.
(Christine Wohlfarth, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2013)
Das Objekt ist ein eingetragenes Bodendenkmal (LVR-ABR SU 046). Die Erfassung und Bearbeitung erfolgten im Rahmen des von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projektes „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“.
Internet www.bodendenkmalpflege.lvr.de: Projekt „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“ (abgerufen 30.08.2017)
Literatur
Herrnbrodt, Adolf (1969)
Übersichtskarte der archäologischen Denkmäler im Rheinland. Nr. 15, Bonn.
Marschall, Arthur; Narr, Karl J.; Uslar, Rafael von (1954)
Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Bergischen Landes. (Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 73.) v.a. S. 123 f., Nr. 1, Neustadt an der Aisch.
Uslar, Rafael von (1953)
Verzeichnis der Ringwälle in der ehemaligen Rheinprovinz. In: Bonner Jahrbücher 153, S. 128–140. v.a. S. 133, Nr. 107, Bonn.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.