Seit 1470 ist außerdem die Weiershagener Eisenhütte bezeugt, die bedeutendste und wahrscheinlich älteste Eisenhütte der Herrschaft Homburg. Sie stand dort, wo sich heute der Baustoffhandel befindet, und wurde noch bis in die 1860er Jahre bewirtschaftet. Betrieben wurde die Hütte mit der Wasserkraft der Wiehl, welche zu diesem Zweck im Bereich der heutigen Straßenbrücke aufgestaut wurde.
Im Weiershagener Ortsteil Hardt findet man am westlichen Talhang des Wiehltales einen nicht mehr genutzten Steinbruch. Dieser belieferte ein früher in Weiershagen betriebenes Kalkwerk, welches über einen eigenen zweigleisigen Bahnanschluss verfügte.
Das Kalkwerk wurde am 25.3.1897 von der „Vereinigten Wiehltaler Kalkwerke GmbH“ gegründet. Unmittelbar zeitgleich wurde auch der Bau der Wiehltalbahn bis Wiehl fertiggestellt. Für die Verarbeitung des Kalks betrieb das Werk einen Ringofen und Kalkmühlen. Ab 1900 übernahm eine neben der Straße verlaufende Schmalspurbahn die Transporte vom Steinbruch zum Kalkwerk. Das Werk, welches zeitweilig über 100 Personen beschäftigte, ging 1909 in den Besitz der „Vereinigten Wiehltaler Kalk- und Ziegelwerke“ und 1911 in den Besitz der „Westdeutschen Kalkwerke AG Köln“ über. Diese betrieb es dann noch bis 1919. Die zwei hohen Schornsteine, welche lange Zeit als Wahrzeichen von Weiershagen gegolten hatten, wurden 1933 und 1934 gesprengt.
Inzwischen völlig überwachsen ist die geologisch interessante Schichtenfolge des Kalksteinbruchs. Ähnlich wie auch im Alperbrücker Kalksteinbruch ist der Kalk im Steinbruch von Weiershagen einst als Korallengriff auf dem Meeresgrund entstanden.
(Biologische Station Oberberg, 2013. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt.)