Nachdem sich die Diersfordter Rheinschlinge durch Materialablagerung vor ca. 6.000 bis 5.500 Jahren selbst abgeschnürt und der Flusslauf sich verlagert hatte, blieben an den Prallseiten der verschiedenen Flussterrassen Altrheinverläufe zurück, die allmählich verlandeten und bei Hochwasser noch Wasser führten. Innerhalb dieser verlandeten Altflussläufe verblieben an den tiefsten Stellen kleinere Stromrinnen, über die das Hochwasser abgeführt wurde.
Diese Stromrinnen wurden im Spätmittelalter in das Entwässerungssystem mit einbezogen, das Graf Theodoricus von Kleve 1335 nach holländischem Muster zur Trockenlegung und für die Kultivierung der Niederungs- und Bruchflächen in der ehemaligen Rheinschlinge anlegen ließ.
Der Harsumer Graben wurde zur Hochwasserabführung und für eine effektive Entwässerung als Vorfluter über Jahrhunderte hinweg unterhalten. Der Harsumer Graben führt seit den letzten Jahren aufgrund des sinkenden Grundwasserspiegels und fehlender Überschwemmungen der Aue meistens kein Wasser mehr (Quast 2006, S. 15).
Mit den landschaftstypischen Weiden (Salix alba) entlang dem Graben, die noch heute aus Naturschutzgründen als Kopfweide gepflegt werden, stellt der Harsumer Graben heute mit den Weiden ein charakteristisches, gliederndes und kulturhistorisch wertvolles Element der niederrheinischen Kulturlandschaft dar.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Literatur
Quast, Renate / Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt e.V. (Hrsg.) (2006)
Streifzüge durch die Natur- und Kulturgeschichte der alten Herrlichkeit Diersfordt (Wesel). Kulturroute Diersfordter Schlosslandschaft. Wesel.
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