Harsumer Graben

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Wesel
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 40′ 47,52″ N: 6° 30′ 56,67″ O 51,67987°N: 6,51574°O
Koordinate UTM 32.328.252,82 m: 5.728.355,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.535.715,10 m: 5.727.410,27 m
Nachdem sich die Diersfordter Rheinschlinge durch Materialablagerung vor ca. 6.000 bis 5.500 Jahren selbst abgeschnürt und der Flusslauf sich verlagert hatte, blieben an den Prallseiten der verschiedenen Flussterrassen Altrheinverläufe zurück, die allmählich verlandeten und bei Hochwasser noch Wasser führten. Innerhalb dieser verlandeten Altflussläufe verblieben an den tiefsten Stellen kleinere Stromrinnen, über die das Hochwasser abgeführt wurde.

Diese Stromrinnen wurden im Spätmittelalter in das Entwässerungssystem mit einbezogen, das Graf Theodoricus von Kleve 1335 nach holländischem Muster zur Trockenlegung und für die Kultivierung der Niederungs- und Bruchflächen in der ehemaligen Rheinschlinge anlegen
ließ.

Der Harsumer Graben wurde zur Hochwasserabführung und für eine effektive Entwässerung als Vorfluter über Jahrhunderte hinweg unterhalten. Der Harsumer Graben führt seit den letzten Jahren aufgrund des sinkenden Grundwasserspiegels und fehlender Überschwemmungen der Aue meistens kein Wasser mehr (Quast 2006, S. 15).

Mit den landschaftstypischen Weiden (Salix alba) entlang dem Graben, die noch heute aus Naturschutzgründen als Kopfweide gepflegt werden, stellt der Harsumer Graben heute mit den Weiden ein charakteristisches, gliederndes und kulturhistorisch wertvolles Element der niederrheinischen Kulturlandschaft dar.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)

Literatur

Quast, Renate / Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt e.V. (Hrsg.) (2006)
Streifzüge durch die Natur- und Kulturgeschichte der alten Herrlichkeit Diersfordt (Wesel). Kulturroute Diersfordter Schlosslandschaft. Wesel.

Harsumer Graben

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos
Historischer Zeitraum
Beginn 1590 bis 1755

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„Harsumer Graben”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-75305-20130927-5 (Abgerufen: 23. April 2024)
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