Mit Einführung der Schulpflicht besuchten die Mährener Kinder ab dem Jahre 1819 den Schulunterricht im Nachbardorf Herschbach. Ab 1845 konnte die Schule im näher gelegenen Elbingen besucht werden. 76 Jahre lang gingen dort die Kinder aus Mähren zum täglichen Unterricht.
Kurze Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde am 14.11.1921 der Schulverbund mit Elbingen aufgelöst. Mähren erhielt einen eigenen Lehrer, musste sich jedoch gleichzeitig verpflichten, ein eigenes Schulgebäude zu errichten. Nachdem zunächst der Unterricht provisorisch im Saal einer Gaststädte durchgeführt wurde, konnte am 02.10.1924 das neue Schulgebäude eingeweiht werden.
Zwischen 15 und 35 Kinder aus verschiedenen Klassenstufen wurden von einem einzigen Lehrer im gemeinsamen Klassenraum unterrichtet. Die Räumlichkeiten oberhalb des Klassenraumes wurden als Lehrerwohnung genutzt. 42 Jahre lang konnte so der Schulunterricht aufrechterhalten werden, bis die Schule schließlich 1966 geschlossen werden musste. Bis zu diesem Zeitpunkt unterrichteten folgende Lehrer in Mähren:
- Hans Erhardt (1921-1937)
- Maria Müller (1937-1938)
- Johann Schladt (1938-1943)
- Lehrer Sauer (Vorname unbekannt: 1943-1948)
- Johann Schladt (1948-1950)
- Valentin Haus (1950-1963)
- Dorothea Link (1963-1966)
- Heribert Beck (1964)
Die letzte amtierende Lehrerin, Frau Dorothea Link, verfasste den letzten Artikel der Schulchronik: „Es ist nichts mehr los in Mähren. Das Dorf hat keine Schule und keine Wirtschaft mehr. Das 'Geistige' flieht! Am 30. November 1966 wurde die Schule aufgelöst. Sie wurde zuletzt von 16 Jungen und 12 Mädchen besucht. (...)“
Spätere Nutzung der alten Schule
Das von der Dorfbevölkerung als „Aal Schul“ bezeichnete Gebäude wird im Anschluss daran für dörfliche Veranstaltungen und Zusammenkünfte genutzt. Ab 1970 wird außerdem die ehemalige Lehrerwohnung als Privatwohnung vermietet.
Mitte der 1990er Jahre wurden die Renovierung und der Umbau des Gebäudes beschlossen. Die unter Denkmalschutz stehende Schule wurde im Innenraum renoviert und um ein Foyer sowie um eine Küche erweitert. Seit 1999 dient sie als Dorfgemeinschaftshaus der Ortsgemeinde Mähren. Im Innenraum befinden sich verschiedene Fotos und Texte aus vergangenen Zeiten, welche einen kleinen Einblick in die Geschichte des Dorfes liefern.
(Tobias Kölgen, Universität Koblenz-Landau, 2013)