Fliehburg Dietzenley

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Gerolstein, Pelm
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 12′ 7,37″ N: 6° 40′ 45,89″ O 50,20205°N: 6,67941°O
Koordinate UTM 32.334.396,56 m: 5.563.672,91 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.548.550,62 m: 5.563.103,51 m
  • Die Erhebung der "Dietzenley" bei Gerolstein, auf der sich eine ehemalige keltische Fliehburg befindet (2013)

    Die Erhebung der "Dietzenley" bei Gerolstein, auf der sich eine ehemalige keltische Fliehburg befindet (2013)

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  • Überreste des Walls an der "Dietzenley" bei Gerolstein, auf der sich eine ehemalige keltische Fliehburg befindet (2013)

    Überreste des Walls an der "Dietzenley" bei Gerolstein, auf der sich eine ehemalige keltische Fliehburg befindet (2013)

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Die höchste Erhebung des Gerolsteiner Landes ist die 617 Meter hohe Dietzenley, ein Vulkan, der im Zuge des Eifelvulkanismus entstanden ist. Diesem Standort kommt innerhalb der Siedlungsgeschichte der Stadt eine tragende Bedeutung zu, da sich auf dem Gipfel der Dietzenley eine ehemalige keltische Fliehburg befindet, von der heute noch Überreste im Wald gefunden werden können. Unterhalb des Aussichtssturmes fallen große Basaltsteine auf, die einer regelmäßigen Anordnung folgen. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Ringwall, welcher die Kelten vor feindlichen Übergriffen schützen sollte. Hinsichtlich der Standortwahl ist zu sagen, dass diese sich als überaus klug herausstellte, bietet die Dietzenley doch eine hervorragende Fernsicht in alle Himmelsrichtungen, was das Erkennen von Feinden ungemein erleichtert. An die Fliehburg schlossen sich laut Brück vier Weideplätze an, welche der Versorgung der ortsansässigen Bevölkerung dienten (Brück 1967, S. 1).

Die Anlage
Der Gesamtumfang des Gebietes inklusive der Weideplätze beträgt rund 10.000 m2, der Umfang des Plateaus der Dietzenley rund 600 m2, welches das umgebende Gelände um 17 Meter überragt (Brück 1967, S. 1). Die keltische Wohnsiedlung war von drei Wällen umgeben, die ausreichend Schutz vor Angreifern boten. Eine im Herbst 1965 durchgeführte archäologische Grabung ermittelte an der niedrigsten Stelle des Außenwalls eine Mächtigkeit von einem Meter, jedoch steigt dieser von der niedrigsten bis zur höchsten Stelle auf neun Meter an (Brück 1967, S. 3). Bemerkenswert ist, dass die Außensteine 1 bis 1,5 Tonnen wiegen und so vermutlich auf dem oberen Plateau der Dietzenley gebrochen wurden und nach unten an die Wälle transportiert wurden.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Standort des Eingangstores. Dieses befand sich am Zusammentreffen von drei Zufahrtswegen, die die Grenzen der Gemarkungen Gerolstein, Büscheich und Gees bilden (Brück 1967, S. 4). „Etwa 10 Meter von dieser Stelle oberhalb des Steinwalls ist im Felsen eine Auffahrt festgestellt mit einem Höhenunterschied von circa 3 Metern, direkt gegenüber Westen ein Notaufgang. Dieser Notaufgang endet in einer mit Basaltsteinen ausgekleideten Vertiefung von circa 2 Metern Breite, 1,5 Metern Tiefe und circa 10 Metern Länge. Das Ende dieser Vertiefung besteht aus gewachsenem Felsen von circa 2,5 Metern Höhe. Über dieser Vertiefung dürfte wohl ein Gebäude gestanden haben, ein Torhaus“ (Brück 1967, S. 4)

Durch das Brechen von Mühlsteinen auf der Dietzenley und die Entfernung von Basaltsteinen aus den Ringwällen, um effizienter Landwirtschaft betreiben zu können, ist die Ausdehnung der Anlage in der Kulturlandschaft heute mit bloßem Auge kaum mehr zu erkennen. Ein Teil der Basaltsteine wurde ab 1928 auch für die Anlage von Westwallbunkern von der Dietzenley entfernt (Brück 1967, S. 4).

(Benjamin Keul, Universität Koblenz-Landau, 2013)

Literatur

Brück, Ernst (1967)
Fliehburg Dietzenley. Neunkirchen/Saar.

Fliehburg Dietzenley

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn -3000

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„Fliehburg Dietzenley”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-73025-20130830-3 (Abgerufen: 20. April 2024)
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