Tathergang
Graf Carl Ferdinand befand sich mit seiner Gattin, der Gräfin Maria-Katharina von Königsegg-Rotenfels, auf dem Rückweg von Oberkail im heutigen Kreis Bitburg-Prüm, zur Burg Gerolstein in einer Kutsche. Die Gräfin wurde, nach Passage des Ortes Büscheich, durch „eine große Unruhe“ (Schneider 1986, S.227) erfasst und bestand darauf, das letzte Stück des Weges, etwa vier Kilometer, zur Burg Gerolstein zu Fuß durch das Tal des Rasbachs zurückzulegen, anstatt den sandigen Weg durch den Wald mit der Kutsche zu fahren. Dieser Eingebung ist zu verdanken, dass der Graf und seine Gattin den Abend des Tages noch erleben sollten. Der Kutscher fuhr auf dem regulären Waldweg weiter, wo er in Höhe des heutigen Grafenkreuzes in einen Hinterhalt geriet. „In der Nähe des heutigen Grafenkreuzes kamen aus dem Gebüsch plötzlich Wegelagerer gesprungen und gaben Schüsse auf die Kutsche ab“ (Schneider 1986, S. 227f.). Aufgeschreckt durch die Schüsse gerieten die Pferde in Panik und gingen durch. Die Überlieferung besagt, dass das Gespann vor dem Graf und seiner Gattin an der Burg Gerolstein ankamen. Aus Dankbarkeit versprachen sie an dieser Stelle ein Gnadenkreuz zu errichten.
(Benjamin Keul, Universität Koblenz-Landau, 2013)