Zuccalmaglios Vorfahren kamen aus Italien. Sein Vater war ein wichtiger Rechtsbeamter im Amt Windeck und hatte seinen Wohnsitz in Waldbröl. Viel Zeit verbrachte Zuccalmaglio nicht in Waldbröl, denn kurz nach seiner Geburt zog die Familie in Richtung Köln. In Zuccalmaglios Elternhaus wurde viel musiziert und gesungen, und so lernte auch Wilhelm von Waldbrühl mehrere Instrumente spielen und entwickelte eine besondere Liebe zur Musik. Weiterhin wurde er schon früh von einem seiner Lehrer zum Sammeln von Volksliedern angeregt. Nach der Schulzeit studierte er gemeinsam mit seinem Bruder in Heidelberg. Später verdiente er seinen Lebensunterhalt als Erzieher an den Höfen polnischer und russischer Fürsten und kam auf seinen Reisen auch nach Frankreich, Italien und Belgien. Beständig suchte er dabei überall nach Liedern und sammelte sie. 1838 bis 1840 war Zuccalmaglio, inzwischen endgültig nach Deutschland zurückgekehrt, Mitherausgeber der Sammlung „Deutsche Volkslieder mit ihren Originalweisen“, zu denen er aber auch Texte und Melodien selbst schrieb. Als Erzieher war er weiterhin an vielen Orten tätig. Am 23. März 1869 starb er in Nachrodt an der Lenne. Dass er sich selbst „Wilhelm von Waldbrühl“ nannte, drückte sicherlich eine gewisse Heimatverbundenheit aus. Ob Zuccalmaglio beim Dichten von „Kein schöner Land“ an das Bergische gedacht hat, ist allerdings schwer nachzuweisen.
1903 widmete der Waldbröler Verkehrs- und Verschönerungsverein Zuccalmaglio anlässlich des 100. Jubiläums seines Geburtstages ein Denkmal. Dieses befand sich zuerst im Einmündungsbereich Brölstraße/Schladerner Straße und musste 1962 aus verkehrstechnischen Gründen umgesetzt werden. Das versetzte und umgestaltete Denkmal stand dann bis 2003 im unmittelbar neben dem Waldbröler Rathaus gelegenen Zuccalmagliopark. Heute ist es in unmittelbarer Nähe von Zuccalmaglios Geburtshaus auf dem in „Zuccalmaglioplatz“ umbenannten Inselplatz zu sehen, wo es am 12.04.2003 anlässlich des 200. Geburtstag des Dichters feierlich enthüllt und eingeweiht wurde.
Die im Lied „Kein schöner Land“ erwähnte Dorflinde, die an Sommerabenden oftmals zum Treffpunkt der Dorfbewohner wurde, ist einer der beliebtesten Hausbäume. Ihr üppiges Blätterdach wird meistens mit Wärme und Geborgenheit assoziiert. Durch ihre reiche Nektarproduktion ist sie zur Blütezeit eine wahre Bienenweide. Oberhalb des Zuccalmaglio-Denkmals, kurz vorm Bitzentor, befindet sich ein typischer Dorfplatz mit einem solchen Lindenbaum und einem Sitzrondell.
(Biologische Station Oberberg, 2013. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt.)
Internet
www.youtube.com: Heintje - Kein schöner Land (abgerufen 08.04.2019)