Max-Taut-Zinkhüttensiedlung in Duisburg-Obermarxloh (2013)
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Das Bild zeigt einen Teilbereich der Max-Taut-Zinkhüttensiedlung in Duisburg-Obermarxloh (2013) mit unterschiedlichen Wohnhaustypen, einer Grünanlage und einem Spielplatz.
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Das Bild zeigt einen Teilbereich der Max-Taut-Zinkhüttensiedlung in Duisburg-Obermarxloh (2013) mit fünfgeschossigen Wohnhäusern und einer Grünanlage.
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Das Bild zeigt einen Teilbereich der Max-Taut-Zinkhüttensiedlung in Duisburg-Obermarxloh (2013) mit einem fünfgeschossigen Wohnhaus.
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Das Bild zeigt ein Wohnhaus der Max-Taut-Zinkhüttensiedlung in Duisburg-Obermarxloh (2013), an dem Transparente den Bürgerprotest gegen den Abriss von Gebäuden im Stadtteil zum Ausdruck bringen.
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Das Bild zeigt ein Wohnhaus der Max-Taut-Zinkhüttensiedlung in Duisburg-Obermarxloh (2013), an dem Transparente den Bürgerprotest gegen den Abriss von Gebäuden im Stadtteil zum Ausdruck bringen.
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Entstehung In der Wiederaufbauzeit, vor dem Hintergrund von Wohnungsnot und Flüchlingsproblematik, und mit Blick auf das einsetzende Wirtschaftswunder mit seiner zwischenzeitlichen Renaissance der Montanindustrie, respektive der Stahlindustrie, vergab die August-Thyssen-Hütte AG an einen der führenden Avantgardisten der 1920er Jahre, Max Taut (1884-1967), den Auftrag zum Bau einer Großwohnsiedlung (sozialer Wohnungsbau). Die Wahl fiel mit Bedacht auf Taut, da er durch seine Vita dazu geeignet war, die später andernorts oftmals offenkundigen, negativen Implikationen der Massenbauweise durch Reformgedanken in der Architektur deutlich zu entschärfen (Günter 2012b).
Architektur Die Zinkhüttensiedlung wurde 1953 geplant. Sie besteht aus zwei-, fünf- und achtstöckigen verklinkerten Hochhäusern in Zeilenbauweise, die großzügige Gemeinschaftsflächen umschließen. Deutlich sind die Anklänge an das städtebauliche „Urbanität durch Dichte“ Konzept, jedoch gelang es Taut, durch die Weitständigkeit der Bauten, die Fassadengestaltungen und vor allem durch die großzügige, im landschaftlichen Stil gestaltete zentrale Grünfläche die ‚wohnliche Seite‘ des Massenwohnungsbaus zu betonen. Zu einer Zeit, in der Wohnungsnot und schlechte Bauqualität zum Nachkriegsalltag gehörten, waren die 370 Wohnungen in der Zinkhüttensiedlung modern, komfortabel und entsprechend begehrt. Die bewusst einfach gehaltene Formensprache der Fassaden und die Verwendung von Farbelementen spiegeln das von Taut vertretene Credo der Einfachheit, das im starken Gegensatz zur Formensprache von Repräsentationsbauten steht. Unverkennbar in der Formensprache sind die Einflüsse der „Neuen Sachlichkeit“ der 1920er Jahre und damit des Deutschen Werkbunds, der in Max Taut einen seiner wichtigsten Repräsentanten hat. Seine Umsetzungen im Massenwohnungsbau bleiben unerreicht (Günter 2012b).
Kulturhistorische Bedeutung Die kulturhistorische Bedeutung der Zinkhüttensiedlung leitet sich sowohl aus der architektonischen als auch sozialreformerischen Sonderstellung im Geschosswohnungsbau der 1950/60er Jahre ab. Sie ist ein herausragendes Beispiel für einen gelungenen sozialen Wohnungsbau der frühen Nachkriegszeit, der die Wohn- und Wohnumfeldqualität betont und bis zuletzt eine baulich und sozial intakte Siedlung ohne Brennpunkte gewährleistete. Durch Planung und Gestaltung hebt sich diese Siedlung aus der Massenarchitektur heraus. Sie gibt zudem Zeugnis von der Arbeit eines der renommiertesten Architekten des 20. Jahrhunderts. Die räumliche Lage in der Nähe von ThyssenKrupp Steel und Grillo-Werke AG sowie der Name „Zinkhüttensiedlung“ verweisen auf den montanindustriellen Entstehungskontext. Im Zusammenhang mit den aktuellen städtebaulichen Entwicklungen im Duisburger Norden ist das Abrissvorhaben ein weiteres Negativbeispiel für den vernichtenden Umgang mit Kulturlandschaft in schrumpfenden Städten, die im Glauben an heilsbringende externe Investoren bedenkenlos kurzfristiger Profitorientierung geopfert wird.
Parkplatz statt Avantgarde - aktuelle Gefährdung der Zinkhüttesiedlung Auf dem erweiterten Gelände um die Zinkhüttensiedlung soll nach den Wünschen der Stadt Duisburg ein Factory Outlet Center (FOC; Investor: Douvil GmbH) für Designer-Ware entstehen. Die Siedlung selbst soll dem dafür notwendigen Parkplatz weichen, die denkmalgeschützten Objekte des Hallenbads und die Rhein-Ruhr-Halle sollen abgerissen werden bzw. in nicht klar definierter Weise in den FOC-Neubau integriert werden. Die dafür notwendige Entmietung der Zinkhüttensiedlung ist im Gang; in etwa die Hälfte der ehemals 1.000 Bewohner ist ausgezogen. Im Sommer 2015 ist die Baugenehmigung für das FOC noch immer nicht erteilt, da Abstandsvorschriften zu den Grillo-Werken AG nicht eingehalten werden und Vertragsverletzungen durch den Investor vorliegen. Die Zinkhüttensiedlung steht dagegen bereits seit 2013 überwiegend leer und entspricht aktuell (2016) dem Gesamteindruck, den die Stadt Duisburg herbeigeredet hat. Der soziale Schaden ist also bereits angerichtet (vgl. auch: Günter 2012a). Trotzdem hielt die Stadt Duisburg bis zuletzt an der Idee des Factory outlet Centers fest und gab neue Gutachten in Auftrag. Im März 2016 hat dann der Rat der Stadt den Ausstieg aus dem Vorhaben „Factory Outlet Center“ beschlossen. Nun sollen erneute Planung zur Nachfolgenutzung des alten Hallenbades und der Rhein-Ruhr-Hallen in Auftrag gegeben werden. Wie es mit der Zinküttensiedlung weitergehen soll, ist ungewiss.
Exkurs: Wirtschaftlichkeitsprognosen und Zentrenentwicklung Die Begründungen der Stadt Duisburg zum Abriss der Zinkhüttensiedlung klingen bei sachlicher Betrachtung ähnlich konstruiert wie im Fall Bruckhausen (Stadtteil Bruckhausen): dem hohen Wohnungsleerstand in Marxloh müsse durch eine Regulierung - sprich: durch Rückbau – entgegengewirkt werden, soziale Brennpunkte müssten entschärft, Arbeitsplätze und Zentralität geschaffen, Einnahmen generiert werden… . Allerdings: in der Zinkhüttensiedlung gab es weder Leerstand noch soziale Brennpunkte; es war eine intakte Wohnsiedlung ohne Brennpunkte. Die Bonität der Investorenfirma scheint mehr als zweifelhaft zu sein und die Prognosen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des FOC sind methodisch unsauber erstellt. Mit dem Beschluss zum Bau eines FOC in Marxloh weicht die Stadt Duisburg außerdem stark von den im Masterplan Innenstadt von Sir Norman Foster dargelegten und politisch akzeptierten Entwicklungsvorschlägen ab. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten sowie das städtische Einzelhandels- und Zentrenkonzept prognostizieren günstige Auswirkungen des FOC für die Umsatzentwicklung in der Gesamtstadt, allerdings weist eine durch die IHK in Auftrag gegebene Studie diesem Gutachten methodische Fehler und daraus folgende Plausibilitätsmängel nach. Offensichtlich gibt es keine tragfähige Begründung für den Erfolg einer Struktur aus zwei Hauptgeschäftszentren in Duisburg (City und Marxloh). „Die neu entworfene Zentrenstruktur ist also nicht sachlich abgeleitet, sondern ohne tragfähige Begründung politisch-programmatisch gesetzt“ und unter Missachtung lokaler Strukturen zustande gekommen (Junker und Kruse Stadtforschung und Planung 2010, S. 34). Es wird zum Beispiel von einer grundsätzlichen Umsatzsteigerung ausgegangen, die die Tatsache, dass Duisburg seit Jahren massiv Einwohner und Kaufkraft verliert, nicht berücksichtigt (ebd.).
(Martina Gelhar, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2013; akualisiert 2016)
Internet www.deutscherwerkbund-nw.de: Günter, Roland (2012b): Gutachten zum Zinkhüttenquartier von Max Taut. - Oberhausen (abgerufen: 30.04.2013) www.deutscherwerkbund-nw.de: Günter, Roland (2012a): Kritik des Bebauungsplanes Nr. 1179 Obermarxloh, Factory-Outlet-Center (FOC) (abgerufen 30.04.2013) www.deutscherwerkbund-nw.de: Deutscher Werkbund Nordrhein-Westfalen – Projekte-Duisburg-Obermarxloh, weiterführende Informationen zum Entwicklungsstand (abgerufen 30.04.2013)
Junker und Kruse Stadtforschung und Planung (Hrsg.) (2010)
Ansiedlung eines FOCs in Duisburg-Marxloh. Fachliche Bewertung vorliegender Gutachten im Auftrag der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg, Wesel, Kleve zu Duisburg. Dortmund. Online verfügbar: http://www.ihk-niederrhein.de/IHK-warnt-vor-Factory-Outlet-Center-Marxloh, abgerufen am 30.04.2013
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