Der Bestand ist sowohl aus historischer wie aus ökologischer Sicht sehr hochwertig. Die Altbäume weisen zahlreiche Baumhöhlen, an den Stammfüßen, in den tieferen wie höheren Hauptstammbereichen auf. Bereits die Trachnchot Karte (1801-1828) zeigt in diesem Bereich Baumsignaturen entlang von Feldwegen als auch auf den Parzellen am Fürstenberg auf. Es kann daher eine nicht unterbrochene Faunentradition vermutet werden.
Hinweise
Die Lindenallee liegt auf dem Xantener Weg der Jakobspilger (Station 4, Fürstenberg). Der Fürstenberg ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereichs „Die Hees / Birten“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 011).
(Martin Sorg, Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen e.V. (LNU), 2013)
Quelle
Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25.000; Tranchot/von Müffling, 1801-1828, Bätter 11 Xanten und 16 Alpen
Die Lindenallee als Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Die prächtigen alten Linden sind wie alle Bäume schon für sich genommen ein kleiner Kosmos mit vielen Arten, die auf und in ihnen leben. An sonnigen Tagen fallen besonders die schwarz-roten Feuerwanzen zu Füßen der Linden auf, denn sie bilden dann sehr große Ansammlungen. Feuerwanzen sind gesellig aber flugunfähig – an „ihrer“ Linde finden sie Partner und Nahrung, durch Duftstoffe findet die Gruppe zusammen.
Für Vögel bieten besonders die alten Bäume viele Gelegenheiten zum Nestbau. Ob in Astgabeln wie Grünfink und Schwanzmeise, in Borkenspalten wie der Gartenbaumläufer oder ihn Höhlen wie Hohltaube, Kleiber und Buntspecht, alle finden in der Lindenallee passende Nistmöglichkeiten.
Die Linden werden von Pflanzenarten der Weg- und Feldränder sowie einigen Waldarten begleitet. Auf dem Dachboden der kleinen Kapelle, die seit 1672 an der Stelle des ehemaligen Klosters steht, weisen Spuren auf gelegentliche Besuche des Steinmarders hin.
Eine Liste aller vorgefundenen Arten befindet sich als pdf-Datei in der Medienleiste.
(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2022. Erstellt im Rahmen des Projektes „KuLaDig-Natur“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft.)