Gaststätte und Mühle Beeker Uedemerfeld

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Uedem
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 39′ 26,78″ N: 6° 17′ 42,14″ O 51,65744°N: 6,29504°O
Koordinate UTM 32.312.904,83 m: 5.726.403,78 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.520.460,13 m: 5.724.830,07 m
  • Anwesen Uedemerfelder Weg 32 (ehemalige Gaststätte und Mühle Beeker) in Uedem-Uedemerfeld (2013)

    Anwesen Uedemerfelder Weg 32 (ehemalige Gaststätte und Mühle Beeker) in Uedem-Uedemerfeld (2013)

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Karl Beeker ließ zwischen 1910 und 1914 ein Wohnhaus, eine Gaststätte und einen Schuppen bauen. Auf dem Gelände wurde zusätzlich eine Waage für Pferdefuhrwerke für den Frachtverkehr eingerichtet. Denn nachdem der Bahnhof Uedemerfeld seit 1906 ein zweites Gleis bekommen hatte, konnte sich der Güterverkehr entwickeln. Es wurden vor allem landwirtschaftliche Güter und Kohle transportiert. Zwischen 1910 und 1913 wurde im Schnitt zwischen 3.000 und 4.000 Tonnen transportiert. Das Transportvolumen stieg bis 1925 auf 10.000 Tonnen an. Nach 1914 wurde neben einen Schweinestalle einen Pferdestall für Zuggäste gebaut, die dort ihre Pferde unterstellen konnten (Lehmann 2005, S. 187).

Nachdem die Brüder Beeker 1914 zum Wehrdienst eingezogen wurden, begann Frau Beeker einen Kartoffelhandel. 1920 wurde die Gaststätte „zum Bahnhof“ eröffnet und ein Jahr später wurde eine steinerne Mühle in Betrieb genommen, die mit Strom angetrieben wurde und gut von den Landwirten angenommen wurde. Durch die technische Entwicklung innerhalb der Landwirtschaft, wodurch die Landwirt über eigene Mahlanlagen verfügen konnte, nahm der Mühlenbetrieb ab. Daran konnte die 1966 eingebaute neue Mahl- und Mischanlage noch mehr viel ändern. 1980 wurde der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt (ebd., S. 188).

Eine weitere Aktivität war die Saatreinigung und Saatbeizen, die noch vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen wurde und 1970 eingestellt wurde. Beim Saatbeizen oder Saatbaden wird die Keimkraft gestärkt und schädliche Organismen während der kritischen Keim- und anschließenden Wachstumsphase abgewehrt werden (www.bio-gaertner.de). Daneben war dort seit 1931 eine Poststelle „über Uedemerfeld“ eingerichtet. Außerdem konnte man dort Bahnkarten kaufen und die Eigentümer betrieben darüber hinaus noch eine Versicherungsagentur (ebd., S. 188).

Mit der Stilllegung der Bahn 1945 nahm die Bedeutung der Fuhrwerkwaage mit einer Kapazität bis 9 Tonnen schnell ab und wurde der Betrieb 1953 eingestellt. Die Schweinezucht wurde 1971 eingestellt. Die Gaststätte, die 79 Jahre betrieben wurde, wurde 1999 geschlossen (ebd., S. 188).
Das Anwesen ist Privatpersonen verkauft worden, die das für Wohnzwecke umgebaut haben.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)

Internet
www.bio-gaertner.de: Gemüse: Saatbäder/ Saatbeizung (abgerufen 16.01.2020)

Literatur

Lehmann, Michael (2005)
Eine Kornkammer des Klever Landes – 800 Jahre Uedemerfeld. Uedem.

Gaststätte und Mühle Beeker Uedemerfeld

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Uedemerfelder Weg 21
Ort
47589 Uedem - Uedemerfeld
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Fernerkundung, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1910 bis 1914, Ende nach 1999

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„Gaststätte und Mühle Beeker Uedemerfeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-61314-20130219-10 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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