Mühle wurde um 1570 erbaut als Getreidemühle in Erbleihe von Henn Fatz (Batz) aus Köppern „direkt oberhalb des Ortes“. Sie war keine Bannmühle. Bis 1590 wird Philipp Henne Harff in Zusammenhang mit der Mühle genannt. Um 1590/1600 Stephan Prütsch aus Ober-Rosbach, dann Claus Türk, 1607 Peter Zeun und Hans Harpff, Jacob Harpff, 1612 bis 1628 Hans Mayer. 1690 wird sie als Papiermühle neu erbaut an einem leicht veränderten Standort bachaufwärts. Müller ist Johannes Hartert von Cleeberg. 1703 geht sie an den Müller und Papiermacher Sebald Singeysen (Sengeisen) aus Arisdorf (Schweiz), 1714 übernimmt sie dessen Sohn Josef Sengeisen, danach folgt Johann Jakob Sengeisen 1761 und führt sie bis 1775. 1761-65 Gesuch des Philipp Sengeisen von Köppern, die Throner Mühle (welche?) zur Papiermühle herrichten zu lassen (mit Zeichnung). 1775 bis 1809 ist sie in Besitz der Witwe Anna Elisabeth Frohnhold aus Frankfurt.
Da sie aber keine Fachleute findet, wird die Mühle ausgeplündert. 1779 will Christian Passavant und seine Frau Maria Elisabeth de Bary daraus eine Sandelmühle machen, also Sandelholz zum Textilfärben verarbeiten, und baut die Mühle neu auf. Daher die Bezeichnung Sandelmühlweg nach Friedrichsdorf. Nach Koppenhöfer ist Nicolaus Weidinger an dieser Sandelmühle tätig, der 1798 dann an die Klostermühle wechselt. Um 1800 Verkauf der Mühle, auf der mittlerweile auch Tabak hergestellt wird und die noch einen Mahlmühlgang besitzt. Fraglich ist, ob dieser noch betrieben wurde, da normalerweise Tabakherstellung nicht zusammen mit dem Mahlen von Getreide erlaubt war. Neuer Inhaber wird Löhrer aus Homburg. Bis 1815 Papiermühle Christoph Sachs; 1818 obere Papiermühle des Heinrich Hüttenmüller aus Schlitz, der sie 1857 an seinen Sohn Karl weitergibt. 1862 nennt Emminghaus die Mühle daher Hüttenmühle und Glanzpapierfabrik.
Die Mühle bleibt bis 1901 im Besitz der Hüttenmüller, bis 1901 die Stadt Frankfurt das Areal erwirbt für eine „Irrenanstalt beziehungsweise Nervenheilanstalt“. Bis 1914 wird die Anlage vergrößert, das Gelände der „Dickmühle“ bei Burgholzhausen war dazugepachtet. Seit 1901 auch kartographisch „Heilstätte“ oder „Waldkrankenhaus“, später umbenannt in Zentrum für Soziale Psychiatrie Hochtaunus. Die alte Adresse lautete Zum Köpperner Tal 50 (hier verzeichnet ist die Mühle bei der heutigen Hausnummer 1, diese Geometrie ist unsicher, da eine genaue Lokalisierung nicht möglich ist).
Im Verzeichnis der Wohnplätze von 1880: 1 Wohnhaus, 6 Einwohner.
Technische Details: 1 Mahlgang für Getreide neben anderen Funktionen
(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)
Quelle Recherche von Berg (Mühlensignatur 02.M14)
Literatur
Belzer, Holger; Belzer, Jonas (2007)
Die Mühlen von Köppern, Gestern und Heute. Köppern.
Blaß, Heinrich (1996)
Chronik von Köppern. In: Arbeitskreis Friedrichsdorfer Geschichte, O.O. (2. Auflage).
Emminghaus, Friedrich (1862)
Die zehn Thäler und Wasserkräfte des Taunus; Der Taunusbote Nr.
14-21. o. O.
Hoffmann, Joachim; Will, August (2005)
Wasserkraft und Mühlen in Köppern - eine Erfolgsgeschichte. (Friedrichsdorfer Schriften 5.) S. 66-87. S. 39, o. O.
Koppenhöfer, Johanna (2009)
Wirena-Wehrheim, Die Chronik.. S. 208 ff.. S.201, Kempten.
See, Gottlieb (1983)
Familienbuch von Köppern. S. 19 ff.. o. O.
Winter, Heinrich (1996)
Vom Affenstein zur Hüttenmühle.. In: Jahrbuch des Hochtaunuskreises, o. O.
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