Auf einem Oberemser Kartenblatt von 1845 sind zwei am Mühlgraben gegenüberliegende Gebäude mit je einem Mühlrad eingezeichnet. 1846 wurde der Originalmühlenbrief von 1805 erneuert. In der Schulchronik von 1861/62 wird der Müllermeister und Kirchenvorstand Christian Löber genannt. 1862 ist die Mühle im Stockbuch (noch) auf Philipp Löber (auch: Leber) und Maria Margarete Becker eingetragen. 1870 stellt der Besitzer Christian Löber einen Antrag auf Aussetzung des Wasserlaufzinses wegen unregelmäßigen Betriebs verursacht durch nicht ausreichenden Wasserfall. Er weist darauf hin, dass die Ölmühle nicht mit der Mahlmühle verbunden sei. In den Akten der Unfallversicherung der Müller-Berufsgenossenschaft von 1886 wird Gustav Löber (Getreidemühle) genannt, der einen Beschäftigten mitversichert.
Noch 1900 sind beide Oberemser Mühlen im Staats- und Adreßhandbuch des Herzogtums Nassau verzeichnet. In den Akten der Brandversicherungsanstalt 1914 wird die Getreidemühle als Kleinbetrieb geführt, der Ölgang ist nicht mehr in Betrieb. Durch Einheirat (Karl Moog aus Wüstems heiratet Caroline Löber) kommt die Mühle in den Besitz der Familie Moog. Der Mühlbetrieb wird circa 1919 eingestellt. Moog betreibt eine Schmiede (elektrisch); der Mühlgraben wird zugeschüttet. 1928 wird Karl Moog als Besitzer genannt, der nach einem Brand die Scheune wieder aufbaut. Das ehemalige Mühlengebäude wird 1963 abgerissen und ein neues Wohngebäude errichtet.
Im Verzeichnis der Wohnplätze 1880: 1 Wohnhaus, 11 Einwohner.
(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)
Quelle
Recherche von Berg (Mühlensignatur 09.M02)