Technik
1837: 2 Mahlgänge, 1 Graupengang, 1 oberschlächtiges Rad (Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Reg. Köln 2162, s.P.)
Geschichte
1312: Erste urkundliche Erwähnung ist ein Tauschvertrag aus dem Jahre 1312 zwischen dem Ritter Rabodo von Odenkirchen mit dem Grafen von Jülich, mit dem der Ritter das Gut Neuhof bei Glessen mit der dazugehörigen „molendino in Glessin sito“ erhielt. Den Neuhof hatte der Graf von seinem Bruder Walram von Bergheim geerbt (Vogt 1998, S. 184).
25. Juni 1312: Ritter Rabodo von Odenkirchen tritt an Graf Gerhard VII. von Jülich tauschweise seinen Hof zu Drove ab für den Neuhof bei Glessen (Druck: Lacomblet III,1 116; Orig.: Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Hzt. Jülich Urkunden 70, vgl. Kreiner 2012, Quellenanhang).
Über die Zeit ab dem 17. Jahrhundert gibt es eine originelle in Holz geschnitzte „Datensammlung“. In die Kammertür neben dem Mahlraum hatten nämlich die Müllergesellen die Daten ihrer Dienstzeit eingeschnitten. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts ging das Gut in den Besitz des Freiherrn Franz von Braunsfeld und seiner Frau Adelheid Henriette von Schiller über. Ein Nachfahr von ihm ist dadurch legendär geworden, dass er sich nach dem allgemeinen Fortfall der feudalen Privilegien in französischer Zeit hartnäckig geweigert hat, Steuern zu zahlen. Erst 200 Mann Kavallerie und eine Kanonenbatterie hatten ihn schließlich „überzeugen“ können. Außer dem zerschossenen Hoftor war allerdings kein Schaden entstanden (Vogt 1998, S. 184).
29. Februar 1832: Fruchtmahl-Mühle. Glessener Bach. Eigentümer: Freifrau von Braunfeld in Coeln (Verzeichnis der im Kreis Bergheim gelegenen Wassermühlen und Hüttenwerke, 29.2.1832. Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland, Reg. Köln 2162, fol. 25v-26r).
1837: Glessen, Braunsfeld Mühle, Besitzer Peter Schopen (Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Reg. Köln 2162, s.P.; Sommer, S. 295).
1937: Besitzer: Witwe Kaspar Fabricius (Adressbuch der Roggen- und Weizenmühlen 1937, nach: E. Mertes/D. Heidenbluth/P. Bertram, Mühlen der Eifel II: Die Nordeifel, Aachen 2005, S. 200).
Die Mühle hat bis um 1960 – zuletzt im Dienste der Familie Fabricius unverwandt „oberschlächtig“ gemahlen, in den letzten Jahrzehnten allerdings auch mit elektrischer Unterstützung (Vogt 1998, S. 184). Die ehemalige Mühle dient heute nur noch Wohnzwecken. Die Mahleinrichtung wurde entfernt, der Stauteich verfüllt.
(Ralf Kreiner, 2013)
Quellen
- Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Reg. Köln 2162, s.P.
- Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Hzt. Jülich Urkunden 70.
- Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland, Reg. Köln 2162, fol. 25v-26r.
Internet
muehlen.rmdz.de: Braunsfelder Mühle (abgerufen 10.12.2018)