eine Eisendreherei und Fournierschreinerei in der vormaligen Schneidemühle seines Vaters Heinrich Schuckardt einrichten zu dürfen, was offenbar verweigert wurde. 1851 habe er neuerlich um eine Konzession nachgesucht; dieses Mal um Errichtung einer Mahlmühle. Im Kronberger Verzeichnis von 1854 wird die Mahlmühle mit einem Gang des H. Schuckard genannt mit dem Hinweis, „die frühere Schleifmühle wurde 1852 in eine Mahlmühle umgewandelt“.
Im Nassauischen Staats- und Adreßhandbuch wird ab 1852 bis 1875 die Schuckardsche Eisendreherei und Fournierschneiderei geführt; ab 1876 bis 1895 die Holz- und Stockschneiderei Schuckard (hier ist
die Zurodnung nicht eindeutig), Wagner & Säulensandt. Emminghaus nennt 1862 die Schmerzensmühle des Herrn Schuckart. 1869 klagen elf Mühlenbesitzer darüber, dass durch unrechtmäßige Wasserableitungen und Kanäle verbrauchtes Wasser nicht wieder in den Urselbach zurückgeführt würde, so dass dieser in den Sommermonaten nicht genug Wasser führt. Besonders beschwert man sich über die Mahlmühle des Herrn Schuckardt. Unklar bleibt, ob an diesem Standort gleichzeitig Mahl- und Schneidemühle betrieben wurde oder ob es sich um getrennte Mühlen gehandelt hat. Noch 1920 ist die Mahlmühle der Geschwister Schuckardt belegt. Ab 1946 Vereinshaus der Naturfreunde. 2011 wird ein neues, mit einer Wasserpumpe betriebenes Wasserrad zu Demonstrationszwecken eingebaut.
Im Verzeichnis der Wohnplätze von 1880 werden separat die Schuckard’sche Mühle und die Schuckard’sche Gerberei aufgeführt, jeweils mit 1 Wohnhaus und 9 Einwohnern. Wahrscheinlich handelt es sich um dasselbe Anwesen, das nur die Betriebsart gewechselt hat.
(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)
Quelle
Recherche Berg (Mühlensignatur 04.M11)